Aktivitäten, Sport und Freizeit in Großbritannien
Die kulturelle Vielfalt von England erstreckt sich nicht nur auf Bereich wie Kunst, Geschichte oder die Gesellschaft. Auch für seine Möglichkeiten im Bereich Sport und Freizeit sind die britischen Inseln und besonders das englische Herzland bekannt. Nicht umsonst gilt es als die Wiege von einigen der beliebtesten Sportarten aller Zeiten, als ein Paradies für Buchmacher und Spielfreunde und nicht zuletzt als ein Land mit einer begeisterungsfähigen Bevölkerung. Sport und England steht schon lange in einer historischen Tradition zueinander.
Tradition und Selbstverständlich im englischen Sport
Ob nun Engländer oder Schotten, Highlander oder walisische Küstenbewohner - Sport ist wohl eines der am meisten verbindenden Elemente der britischen Gesellschaft. Kaum ein Mann, Frau oder Kind, das nicht in irgendeiner Form in einer der vielen Volkssportarten aktiv ist und hier einigen Mannschaften und vor allem der Nationalmannschaft folgt. Für die Briten gehört Erfolg beim Sport so sehr zum Selbstverständnis wie der Tee und die Monarchie. Das liegt auch daran, dass man bis heute davon überzeugt ist, dass man eine Vielzahl der Sportarten, die heute in den verschiedensten Teilen der Welt beliebt sind, erfunden hat. Während sich bei manchen der Disziplinen diese Behauptung nicht stützen lässt, hatte das Commonwealth natürlich einen großen Einfluss auf die sportliche Entwicklung auf der Welt - und umgekehrt.
Der Fußball ist dafür natürlich das am meisten prägende Beispiel. Immerhin ist es der vielleicht beliebteste Sport der Welt - zumindest aber der mit der größten Sichtbarkeit. Zurecht berufen sich die Engländer darauf, dass sie diesen Sport in der Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden haben. Noch heute spielt er in allen Teilen der Gesellschaft Englands eine wichtige Rolle. Dabei zieht es die Briten nicht nur in die Stadien, sondern natürlich auch in die beliebten Pubs, die am Wochenende stets gut gefüllt sind und ein umfangreiches Fußball-Programm anbieten.
Die heimlichen König der anderen Sportarten
Während der Umstand, dass der Fußball aus England kommt eine allgemeine Bekanntheit besitzt, berufen sich die Briten doch auch darauf, dass sie ganz andere beliebte Sportarten erfunden haben. Was dem Europäer der Fußball, ist dem Inder zum Beispiel Cricket. Das, für Europa, durchaus komplexe Spiel ist besonders in vielen Teilen Asiens und Australiens beliebt. Wo gerade Australien erwähnt wird: Auch Rugby findet seine Heimat in England. Noch heute zählen die britischen Staaten zusammen mit ehemaligen Mitgliedern des Commonwealth wie zum Beispiel Australien zu den führenden Rugby-Nationen der Welt und treffen sich jährlich für große Turniere im Sinne der Traditionen.
Tradition spielt überhaupt eine wichtige Rolle. Neben den typischen Sportarten besinnen sich auch die Engländer und Schotten immer mehr auf ihre Kulturgüter aus vergangenen Jahren. Ein typisches Beispiel für solche Veranstaltungen findet sich zum Beispiel in den Highland Games. Hier werden die einstigen Wettkämpfe schottischer Clans nachempfunden - inzwischen mit einem Publikum auf der gesamten Welt. Natürlich gibt es auch noch andere Kuriositäten in diese Richtung. Wie wäre es zum Beispiel mit dem The Cooper''s Hill Cheese-Rolling in Gloucestershire? Wer einmal sehen wollte, wie Engländer einem rollen Käselaib einem Hügel hinab folgen, sollte sich das nicht entgehen lassen.
Freizeit und Sport in der britischen Oberschicht
Während Fußball, Rugby und rollende Käselaibe seit jeher eher ein Sport der britischen Arbeiterschicht waren, halten es Adel und Oberschicht eher gediegen. So ist Großbritannien mit über 200 ausgezeichneten Golfplätzen eine wichtige Nation für den internationalen Golfsport geworden. In England und Schottland befinden sich einige der schönsten Plätze der Welt, die Besucher und Spieler aus der gesamten Welt anlocken. Vor allem in Schottland hat sich Golf in den vergangenen Jahren zu einem neuen Nationalsport entwickelt, was sich auch daran zeigt, dass immer mehr Plätze in den Hügeln der Highlands entstehen.
Klassischerweise verbindet man aber andere sportliche Aktivitäten mit der britischen Oberschicht: den Reitsport. Die Derbys und Pferderennen sind gesellschaftliche Highlights und werden mitunter sogar vom britischen Königshaus zelebriert. In den verschiedensten Disziplinen treten einige der besten Reiter der Welt an - was sich auch immer wieder in den Medaillen bei olympischen Spielen niederschlägt. Wer also einmal feine Damen mit Hüten und die Herren der Oberschicht im Smoking beim Pferderennen erleben möchte, sollte einen Blick auf den Veranstaltungskalender werfen.
Pubs und Bookies - wie Engländer ihren Sport zelebrieren
Natürlich finden Sport und Freizeit nicht alleine auf Rennbahnen und in Stadien statt. Die Briten lieben ihre Pub-Kultur, wo sie die Veranstaltungen gemeinsam mit anderen Menschen vor dem Fernseher verfolgen können. Noch mehr als bei einer Portion Bangers&Mash und einem guten Bier das Spiel der liebsten Mannschaft im Pub zu verfolgen, lieben die Briten aber ihre Buchmacher. Die sogenannten Bookies bieten Wetten auf jede erdenkliche Veranstaltung und jeden möglichen Faktor an. Selbst die Babynamen der royalen Nachzügler waren Inhalt der Buchmacher.
Das Wettgeschäft hat seine Wiege ebenfalls in England. Wer sich ein wenig in das, für Nicht-Briten ungewohnte System, einarbeitet, kann sich ja einmal an einer Wette versuchen. So oder so mangelt es bei einer so vielfältigen Auswahl und einer so traditionsreichen Kultur im Bereich Sport mit Sicherheit nicht an Möglichkeiten, wie man die freien Stunden in England verbringen kann.
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