King Charles III

Victor Diola Jr | Dreamstime.com

King Charles III

King Charles III

King Charles III ist der älteste Sohn der britischen Königin Elisabeth II. und wurde somit Thronsteiger des Vereinigten Königreichs nach dem Tod seiner Mutter. In der Geschichte von England hat noch kein Thronfolger so lange auf die Übernahme der Regentschaft warten müssen wie King Charles III, damals als Prinz Charles bekannt. Allerdings kündigte er bereits an, sich im Falle einer Thronbesteigung Georg VII. nennen zu wollen. Seine Vorfahren mit dem Namen Charles sind nur mit negativen Schlagzeilen in die Geschichte eingegangen. Der Prinz ziehte es daher vor, die wesentlich ruhmreichere George-Linie fortzusetzen. Wie wir aber mittlerweile wissen, ist dieser Wunsch natürlich nicht in Erfüllung gegangen, so dass er sich dann doch für den Titel König Charles III entschieden hat.

Geboren wurde King Charles am 14. November 1948 als Sohn von Prinzessin Elisabeth und Prinz Philip. Sein vollständiger Name lautet Charles Philip Arthur George Mountbatten-Windsor. Zudem tragte er als Thronfolger zur Lebzeit seiner Mutter zahlreiche Adelstitel, unter denen „Prince of Wales“ und „Duke of Cornwall“ die bedeutendsten sind. Der Titel „Prince auf Wales“ wird seit dem 12. Jahrhundert allen Thronfolgern der britischen Krone verliehen und wurde nach Charles an seinen Sohn, Prinz William, übergehen.

King Charles wuchs im Buckingham Palace in London auf und erhielt dort auch Privatunterricht. Schon früh bereiteten die Royals den Jungen auf das spätere Regentenamt vor. Doch Prince Charles lernte auch den Unterricht außerhalb des Königspalasts kennen, während er Internate und traditionsreiche Privatschulen besuchte. Im Jahr 1967 nahm er das Studium der Archäologie, Anthropologie und Geschichte an der Universität Cambridge auf. 1970 erhielt er dort seinen Bachelor-Abschluss. Zudem studierte Prince Charles an der „University of Wales“ in Aberystwyth die walisische Sprache und ist damit der erste „Prince of Wales“, der diese Sprache beherrscht. Noch im selben Jahr zog er in das britische Oberhaus ein und wohnte den Sitzungen des „House of Lord“ als Stellvertreter der Königin bei. Auch beim Militär machte der Thronfolger Station. Dort erhielt er eine Ausbildung und diente in den Jahren 1971 bis 1976 bei der „Royal Navy“ und der „Royal Air Force“.

Prince Charles repräsentiert die britische Krone

Im Jahr 1977 wurde Prince Charles in den Geheimen Kronrat aufgenommen und übernahm ab diesem Zeitpunkt hauptberuflich repräsentative Aufgaben für die britische Krone. Zudem setzte er sich seither für viele karikative Einrichtungen ein. Er prägte das gesellschaftliche und politische Leben Großbritanniens mehr und mehr. Der Thronfolger gründetet eine eigene Stiftung mit dem Namen „The Prince`s Trust“ und widmete sich damit Jugendlichen, die Unterstützung benötigten. Sein Interesse galt darüber hinaus dem Natur- und Umweltschutz. Mehrere Bücher zu diesem Thema entstammen der Feder des Prinzen. In Zusammenarbeit mit Christopher Patten veröffentlichte er im Jahr 2000 das Werk „Respect for the Earth. Sustainable Development“ (dt. „Respekt vor der der Erde. Nachhaltige Entwicklung). Auch an „Architecture & the Environment“ von 1993 (dt. Architektur und die Umwelt) war er beteiligt. Die Architektur hatte es Charles angetan. 1992 gründete er sogar eine private Architekturschule, das „Prince of Wales’ Institute of Architecture“.

Das fortwährende Engagement für das Vereinigte Königreich stand schon früh im Gegensatz zu seinem skandalumwitterten Privatleben. Als der Thronfolger in den späten 70er Jahren Diana Spencer kennenlernte, schien das Glück zunächst noch perfekt. Sowohl die Königsfamilie als auch die Nation hatten die Frau an der Seite ihres Prinzen schnell ins Herz geschlossen. Unter den Augen von Milliarden Fernsehzuschauern gaben sich die zukünftige Prinzessin Diana und Charles am 29. Juli 1981 in der St. Paul's Cathedral das Ja-Wort. Ihr erster Sohn, Prinz William, wurde im nächsten Jahr, am 21. Juni 1982, geboren.

Am 15. September 1984 kam Prinz Harry auf die Welt. Charles' Ehefrau Diana avancierte schnell zu einem Liebling der Medien, doch gleichzeitig kriselte es in der Beziehung des Paares. Charles alte Jugendliebe Camilla Parker-Bowles stand immer mehr im Mittelpunkt seines Interesses. Ab 1987 zeigten sich die Eheleute kaum mehr gemeinsam in der Öffentlichkeit. Nur bei gesellschaftlichen Anlässen trafen sie aufeinander. Die Ehekrise verschärfte sich nach der Veröffentlichung des Buches „Diana: Her True Story“ (dt.: Diana: Ihre wahre Geschichte) im Jahr 1992. Der Reporter Andrew Morton brachte darin die Liebesaffäre zwischen Camilla und Charles ans Tageslicht und provozierte so einen öffentlichen Skandal.

Prince Charles: Das Leben nach der Ehe mit Diana

Im Dezember 1992 gab das Paar offiziell die Trennung bekannt. Die Scheidung wurde jedoch erst im Jahr 1996 vollzogen. Die Sympathien der britischen Nation und des weltweiten Medienpublikums galten weiterhin Lady Diana. Der Thronfolger hatte in diesen Jahren keinen leichten Stand. Nach dem tragischen Unfalltod seiner geschiedenen Frau und ihres Freundes Mohamed Al Fayed im Jahr 1997 führte Prince Charles seine Amtsgeschäfte professionell fort. Sein angeschlagenes Image besserte er in den Folgejahren durch seinen Einsatz für zahlreiche wissenschaftliche, politische und kulturelle Organisationen auf. Prince Charles erhielt neben vielen Auszeichnungen und Preisen auch die Ehrendoktorwürde der Universität Durham.

Die Beziehung zu Camilla Parker-Bowles hielt der Thronfolger nicht länger geheim. Das Paar trat gemeinsam in der Öffentlichkeit auf. Ihnen spielte die Liberalisierung des Scheidungsrechts in die Hände. Sie ermöglichte eine Wiederheirat des geschiedenen Prinzen. Die britische Bevölkerung und öffentliche Stimmen lehnten die erneute Eheschließung des Thronfolgers ab, doch Prince Charles ließ sich nicht beirren. Am 9. April 2005 heiratete Prince Charles seine Langzeitfreundin Camilla Parker-Bowles in Windsor. Auch dieses Ereignis verfolgte ein Millionenpublikum vor dem Fernseher. Seither lebt das Ehepaar im Londoner „Clarence House“ sowie auf den Landsitzen Highgrove und Birkhall in den schottischen Highlands. Charles‘ Sohn Prinz William und seine Schwiegertochter Kate Middleton machten Prince Charles am 22. Juli 2013 mit der Geburt von Prinz George Alexander Louis von Cambridge zum ersten Mal zum Großvater.

Charles wird zum Großvater

Charles‘ Sohn Prinz William und seine Schwiegertochter Kate Middleton machten Prinz Charles am 22. Juli 2013 mit der Geburt von Prinz George Alexander Louis von Cambridge zum ersten Mal zum Großvater. Am 02. Mai 2015 folgte Prinzessin Charlotte Elizabeth Diana und schließlich am 23. April 2018 Louis Arthur Charles als drittes Kind aus der Ehe seines ältesten Sohnes.

Im Laufe der folgenden Jahre sollte er immer mehr Pflichten von seiner Mutter und auch seinem Vater übernehmen und wurde dafür auch verstärkt in die Repräsentation der britischen Regierung gegenüber ausländischen Würdenträgern eingebunden. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von internationalen Kontakten, besonders bei jenen Ländern, die noch über eine Monarchie verfügten und übernahm sichtbar die meisten Aufgaben seiner Mutter, die mit Reisen in das Ausland verbunden waren.

Neben den Bereichen der royalen Pflichten, die von seiner Mutter und seinem Vater übernommen wurden, rückte auch seine Stellung als künftiges Oberhaupt des Hauses Windsor in den Fokus. Das bemerkte man beispielsweise rund um den Skandal um seinen Bruder Andrew, der mit einem verurteilten Pädophilen in Kontakt stand. Darauf soll er stärker die allgemeine Außenwirkung der königlichen Familie übernommen haben und auch hier deutlich gezeigt haben, dass er durchaus gedenkt, den Thron nach dem Tod seiner Mutter zu übernehmen.

Erfreuliche Nachrichten bot die Ehe seines zweiten Sohnes mit der US-amerikanischen Schauspielerin Meghan Markle, die 2017 verkündet und schließlich am 19. Mai 2018 auf Windsor Castle verkündet wurde. Danach zogen sich die beiden allerdings nach und nach aus den offiziellen Geschäften der königlichen Familie zurück und verlegten ihren Lebensmittelpunkt in die USA. Ihnen wurden seine beiden weiteren Enkelkinder Archie Harrison Mountbatten-Windsor am 6. Mai 2019 und am 4. Juni 2021 Lilibet Diana Mountbatten-Windsor geboren.

Die Jahre dazwischen waren vor allem mit unterschiedlichen Skandalen und Schlagzeilen rund um das Könighaus verbunden. Nicht nur Prinz Andrew, der immer wieder auf den Titelseiten zu finden war, sondern vor allem sein zweiter Sohn Harry und seine Frau Meghan entwickelten sich zu einem kontroversen Thema für das Könighaus. Die vermeintliche Entfremdung der Familie beherrschte in der Zeit zwischen ihrer Hochzeit und dem Tod seiner Eltern zunehmend die Schlagzeilen im Vereinigten Königreich und der Welt.

Prince Charles III: Der wartende Thronfolger

Während sich viele Experten in England bereits Gedanken machten, ob Charles die Nachfolge seiner Mutter noch antreten würde, verschlechterten sich Gesundheitszustand und Mobilität seiner Eltern zunehmend. Nachdem sich sein Vater Prinz Philip bereits 2017 weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, fielen ihm verschiedene Schirmherrschaften und weitere Aufgaben zu. Auch sein Sohn Prinz William musste nun, als Charles Erbe, weitere Aufgaben für die königliche Familie übernehmen.

Bereits 2018 entschieden die Oberhäupter des Commonwealth, dass Prinz Charles als Oberhaupt der Vereinigung auf Elizabeth folgen würden. Diese Position ist nicht erblich, daher stand es ihnen zu, das neue Oberhaupt selbst zu bestimmen. In dieser Rolle war er auch das erste Mitglied der Familie, das einer Zeremonie beiwohnte, in der der britische Monarch als Oberhaupt abgelöst wurde und das Land in eine Republik überging - in diesem Fall Barbados.

Am 07. März 2019 feierte Prinz Charles in Buckingham des 50. Jubiläum seiner Einsetzung als Prinz of Wales mit einer Zeremonie. Ein Jahr später und auf dem Höhepunkt der Pandemie verstarb schließlich sein Vater am 09.04.2021 auf Schloss Windsor - zwei Monate vor seinem hundertsten Geburtstag. In einer reduzierten Zeremonie war Charles eine der prominenten Figuren seiner Beerdigung und übernahm kurz nach dem Begräbnis den Titel des Dukes of Edinburgh, den sein Vater schon einige Jahrzehnte getragen hatte.

Nach Berichten, dass sich der Gesundheitszustand rund um das 70. Kronjubliäum seiner Mutter weiter verschlechtert hat, übernahm er ihre Ansprache zur Eröffnung des Parlaments im Mai 2022. Am 08. September verstarb Königin Elizabeth die Zweite schließlich im Alter von 96 Jahren. Formal wurde aus Prinz Charles ab diesem Zeitpunkt der König von England.

King Charles III: Die ersten Schritte als neuer König des Landes

Nachdem der Tod seiner Mutter offiziell verkündet wurde, war Charles bereits formal der neue Souverän. Das basiert auf der Regel, dass der Thron zu keinem Zeitpunkt vakant sein kann und darf. Die offizielle Einführung in die Geschäfte erfolge in den folgenden Tages des September. Zu diesem Zweck wurde er formal als Herrscher in Schottland, England, Wales und Nordirland bestätigt und schließlich auch von der britischen Regierung als neues Oberhaupt anerkannt. Die erste Premierministerin, die eine Regierung unter seiner Führung anführt, ist Elizabeth "Liz" Truss von der Tory-Party, die selbst erst einige Tage zuvor als Nachfolger von Boris Johnson bestätigt wurde.

In den folgenden Tagen war er vor allem mit dem Begräbnis und der offiziellen Einführung in die unterschiedlichen Ämter seiner verstorbenen Mutter beschäftigt. Das erste Mal seit 70 Jahren verfolgte die Welt gespannt den sehr zeremoniellen Wechsel zwischen zwei Oberhäuptern nicht nur diverser Länder des Commonwealth, sondern auch der anglikanischen Kirche. Viele der Bewegungen und Handlungen wurden von der Presse und den Menschen in der gesamten Welt verfolgt. Die offizielle Aufbahrung seiner Mutter im Westminster Palace wurde nicht nur durch ihn und seine Familie begleitet, sondern zog hunderttausende Menschen nach London, die Abschied von der Königin nehmen wollten.

Im Vorfeld der Thronbesteigung gab es verschiedene Spekulationen darüber, welchen Namen er als Herrscher annehmen würde. Zwar war er Zeit seines Lebens als Prinz Charles bekannt, der Name ist allerdings mit zwei problematischen Königen der britischen Geschichte verbunden. Trotzdem entschied er sich am Ende für den Herrschernamen König Charles III. Die offiziellen Titel als Prinz of Wales ebenso wie als Duke of Cornwall übernahm wenige Tage später sein Sohn William, der nun als der offizielle Thronerbe verschiedene Aufgaben und Stiftungen von König Charles übernehmen muss.

Die derzeitigen Planungen für die offizielle Krönung, die mit Sicherheit ebenso Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird, ist noch nicht abgeschlossen. Man geht allerdings davon aus, dass die Zeremonie im Sommer 2023 stattfinden wird. Verschiedene geopolitische Ereignisse und politische wie wirtschaftliche Krisen im Vereinigten Königreich machen eine Krönung in einem näheren Zeitraum eher unwahrscheinlich. Darüber hinaus will man wohl bei der Zeremonie einige Dinge verändern. Es könnte ein erster Hinweis darauf sein, dass sich mit einem König Charles auch viele Dinge verändern werden, die bisher ganz selbstverständlich für die Monarchie waren.

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