Zahlungsoptionen in England

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Zahlungsoptionen in England

Beliebte Zahlungsoptionen: So zahlen Briten on- und offline

Zahlungen mit Kreditkarten sind in Großbritannien deutlich weiter verbreitet als hierzulande.

International wird Europa häufig als ein Kontinent der Vielfalt bezeichnet. Diese Vielfalt fußt nicht zuletzt auf den Unterschieden zwischen den zahlreichen Kulturen.

So haben sich auch die Menschen in England einige Eigenheiten bewahrt, die eng mit der angelsächsischen Kultur verknüpft sind. Dies hat auch Auswirkungen auf das Zahlungsverhalten, welches sich teilweise stark vom deutschen Kulturraum unterscheidet.

Touristen, die ihren Urlaub in England, Wales oder Cornwall gebucht haben, sind meist schon vor Reisebeginn aufgeregt, wie sich das Zahlungsverhalten zum eigenen Land unterscheidet, zudem auch die Währung eine andere ist. Spätestens beim Einkauf von Souvenirs in den englischen Shops stellt sich die Frage der richtigen Zahlungsmethode.

Kreditkarte: In Großbritannien absoluter Standard

Egal ob im Hotel oder Restaurant: Die Briten bevorzugen eine Zahlung mit Kreditkarte.

Während in Deutschland Kreditkarten lange eine Skepsis gegenüber Kreditkarten bestand, gehören diese in England zum Standard. Hotelbuchungen, Mietwägen in England, oder andere Reservierungen sind oftmals nur mit Kreditkarten möglich.

Alle großen Marken werden hier großflächig akzeptiert. Zu den in Großbritannien verbreitetsten Karten gehören die Kreditkarten der Anbieter Visa, Mastercard, American Express und Diners Club. Bei den Kreditkarten gibt es jedoch für Kunden deutliche Unterschiede:

Souvenirshops in England bieten Touristen aus aller Welt auch die Möglichkeit der Kartenzahlung an.
  • Debitkarten: Bei Debitkarten werden die verknüpften Konten der Kunden direkt belastet. Dieser Kartentyp, zu denen auch die Girocard zählt, ist die in Deutschland gängigste Form. Da der Ausstand hier nur über einen sehr kurzen Zeitraum erfolgt, werden Debitkarten oft nicht als Kreditkarten wahrgenommen.
  • Chargekarten: Bei Chargekarten werden den Kunden üblicherweise gewisse Kreditrahmen eingeräumt, die in der Regel jeweils monatlich beglichen werden müssen. Die dabei anfallenden Zinsen und Gebühren variieren teilweise sehr stark zwischen den jeweiligen Anbietern.
  • Daily-Chargekarte: Eine Daily-Chargekarte kombiniert die Kontenverknüpfung einer Debitkarte mit einem Kreditrahmen. Ausstände werden hier jeweils zum Monatsende vom Konto des Karteninhabers eingezogen, sodass hier in der Regel keine Verzugszinsen entstehen.
  • Virtuelle Kreditkarten: Für Online-Zahlungsdiensten bieten einige Finanzinstitute auch virtuelle Kreditkarten an. Dabei erhalten die Kunden lediglich die Daten einer Kreditkarte, aber kein physisches Produkt.
  • Prepaid-Karten: Zusätzlich zu den Zahlungen auf Guthaben oder Kredit-Basis gibt es auch Prepaid-Karten, bei denen Zahlungen durch eine vorher erfolgte Einzahlung beglichen werden. Als ein wesentlicher Vorteil von Prepaid-Karten wird dabei oft die Sicherheit angeführt, da die mit den Karten verknüpften Guthaben relativ begrenzt sind. Im Falle eines Diebstahls begrenzt dies auch den möglichen Schaden.
  • Premium-Kreditkarten: Als Premium-Kreditkarten werden in der Regel Chargekarten bezeichnet, die mit Zusatzleistungen verknüpft sind. Üblicherweise sind dies Versicherungen, bei denen die Premium-Kreditkarten gleichzeitig als Ausweis einer Mitgliedschaft fungiert. Mit einer Kreditkarte kann in Großbritannien in jeder Bank und an jedem Geldautomaten Geld abgehoben werden. Hier sollten Kunden allerdings die eventuell anfallenden Gebühren beachten.
Bargeld wird in Großbritannien deutlich seltener verwendet als in Deutschland.

Insbesondere die britischen Geldautomaten haben den Ruf, den Touristen hohe Gebühren zu berechnen. Typische Kostenfallen sind die Bargeldabhebungsgebühren, Fremdgebühren bei Nutzung andere Finanzinstitute sowie eine eventuelle Fremdwährungsgebühr. Hier gilt nicht nur in Großbritannien, sondern allgemein im Ausland: Vorsicht bewahren!

Bargeld generell zu vermeiden und direkt mit einer Kreditkarte zu zahlen kann daher oft die günstigere Alternative sein. Doch auch hier weichen die britischen Praktiken von den in Deutschland verbreiteten Verfahren ab.

In Großbritannien wird anstelle einer Unterschrift auch bei Zahlungen in Restaurants üblicherweise das sogenannte „Chip & Pin“ Verfahren eingesetzt. Dabei wird für Zahlungen die zur Kreditkarte zugehörige vierstellige PIN benötigt.

Auch online werden Kreditkarten sehr häufig genutzt: Ob nun im E-Commerce oder im Gaming-Bereich: Hier lässt sich eine große Verbreitung finden. So akzeptieren auch sehr viele online-Casinos entsprechende Kreditkarten. Besonders beliebt sind sogenannte Mastercard Casinos.

Visa-Karten abgelehnt: Amazon sorgt für Aufregung

Ihre Souvenirs beim Urlaub in England können beim Kauf bar oder auch mit Karte bezahlt werden.

Für Aufregung sorgte jedoch zuletzt Amazon mit der Entscheidung Visa Kreditkarten nicht mehr für Zahlungen innerhalb des Vereinigten Königreichs zu akzeptieren. Amazon begründete diese Entscheidung mit dem durch den Brexit zuletzt stark gestiegenen Gebühren. Die entsprechende Regelung wird voraussichtlich ab dem 19. Januar 2022 gelten.

Online-Zahlungsdienste: PayPal und Co.

In einer Analyse von Statista aus dem Jahr 2021 wurden die akzeptierten Zahlungsmittel der 500 größten Online-Shops nach E-Commerce-Nettoumsatz im Jahr 2020 untersucht:

Mit PayPal können Sie auch in Großbritannien bequem Ihre Waren in Souvenirshops bezahlen.
  • Demnach akzeptieren 98,5 Prozent aller Online-Händler in Großbritannien Visa und Mastercard als mögliche Zahlungsmittel.
  • Auf Rang drei liegt PayPal mit immerhin noch 77,3 Prozent.
  • American Express ist ebenfalls stark vertreten mit 63,5 Prozent.
  • Nur 12 Prozent der untersuchten Online-Händler akzeptieren demnach eine Vorkasse mittels Sofortüberweisung.

Gemäß einer anderen Umfrage von Statista aus dem Jahr 2021 bevorzugen 58% aller Befragten aus dem Vereinigten Königreich Kreditkarten bei Online-Bestellungen. PayPal, Google Pay, Apple Pay & Co. ethAndere Methoden, wie beispielsweise Direktzahlungen, Bestellungen auf Rechnung, oder eine Barzahlung bei Lieferung, werden kaum bevorzugt.

Apple Pay sowie Google Pay auf dem Vormarsch

In Großbritannien bezahlen Sie traditionell noch mit der Währung deer britischen Pfund Sterling.

Seit einigen Jahren sind außerdem Zahlungen über Apple Pay sowie Google Pay im Vereinigten Königreich möglich und werden zunehmend als Alternative zu PayPal genutzt.

Auch bei Käufen in Souvenir-Geschäften und Läden aller Art können Nutzer dieser Dienste mit diesen sogenannten Mobile-Payment-Zahlungssystemen über die in Smartphones verbaute Nahfeldkommunikation (NFC) kontaktlos zahlen. Für Touristen ein bequemer Bonus bei einer Reise durch England!

Bei einem Bezahlvorgang werden lediglich zufällig generierte Kreditkartennummern übermittelt, die anschließend bei Google bzw. Apple mit den dort hinterlegten tatsächlichen Zahlungsinformationen beglichen werden.

Zahlungen mit Kryptowährungen: Zukunftsmusik oder echte Alternative?

Kryptowährungen sind weltweit auf der Überholspur und finden auch bei Zahlungen in Großbritannien Verwendung.

Bitcoin, Ethereum und Cardano sind Beispiele für Kryptowährungen, die auf eine Revolution des Finanzsektors abzielen. Ob sie dieses Ziel in absehbarer Zeit erreichen werden, bleibt ungewiss.

Tatsache ist allerdings, dass immer mehr Händler auch in England Kryptowährungen als kostengünstige Alternative zu traditionellen Zahlungsmethoden sehen. So haben beispielsweise Lieferando und Expedia begonnen, Bitcoin als Zahlungsmittel zuzulassen.

Auch in einigen Geschäften Englands sind bereits Zahlungen mit Kryptowährungen vor Ort möglich. Dabei werden entsprechende Apps genutzt, um die langen Adressen mittels QR-Codes zu übertragen, was nicht immer ein besonderer Vorteil für Urlauber ist.

Eine Mischform bilden hier die Krypto-Debitkarten: Dabei werden entsprechende Kreditkarten angeboten, bei denen die Anbieter Ausstände direkt von verknüpften Krypto-Konten abbuchen. Ebenso gibt es Krypto-Debitkarten, die mittels Kryptowährungen gekauft oder aufgeladen werden können. Wer sich auf diesem Gebiet auskennt, wird es beim Urlaub in England in Zukunft wohl leicht haben.

Fazit: Briten nutzen viele verschiedene Zahlungsmöglichkeiten

An den Geldautomaten in Großbritannien können Sie Ihr Bargeld in der britischen Währung abheben.

Obwohl sich Großbritannien in 47 Jahren Mitgliedschaft in der Europäischen Union das britische Pfund Sterling (Kurzform: GBP) als Währung bewahrt hat, versuchen immer mehr Briten, Zahlungen mit Bargeld zu vermeiden. Besonders bei Bestellungen im Internet sind Kreditkarten das britische Zahlungsmittel erster Wahl.

Auf dem Vormarsch sind auch digitale Alternativen zur traditionellen Kreditkarte wie beispielsweise Google Pay, Apple Pay, PayPal und sogar Krypto-Debitkarten. Ob diese neueren Zahlungsmethoden jedoch das Potenzial haben die Kreditkarte im Vereinigten Königreich als beliebtestes Zahlungsmittel abzulösen, bleibt immer noch abzuwarten.



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