Die Britische Esskultur
Von „Traditionell English Breakfast“ bis zur „Modern British Cuisine“ Großbritannien hat eine durchaus interessante und vielfältige Küche, die man unbedigt für sich entdecken muss!
Wofür die britische Küche einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt hat, ist auf die kulturelle Geschichte zurückzuführen. Der hohe Energiebedarf der Landbevölkerung lässt auf das üppige Frühstück zurückführen. Somit besteht das „Full English Breakfast“ u.a. aus gebratenen Eier mit Speck, Pilzen, gebratenen Tomaten, gebratenen kleinen Würstchen (Sausages) und dem „Pudding“, der der deutschen Schlagwurst gleichkommt gehört genauso dazu wie gebackene Bohnen. Auch hier in Deutschland in einem typischen British Shop sind viele dieser leckeren Zutaten erhältich!
Diese Art von Frühstück lieferte den Menschen bis in den späten Nachmittag hinein die nötige Energie und Sättigung. Zum Dinner wurde das gegessen, was die Landwirtschat bot. Shepherd´s Pie ist ein traditionelles schottisches Gericht. Dies ist ein mit Kartoffelbrei überbackener Lammeintopf.
Haggis, ein weiteres schottisches Nationalgericht ist für viele nichtschottische Gaumen eher gewöhnungsbedürftig. Die Innereien des Lamms werden im Schafsmagen gekocht und zu Steckrüben- und Kartoffelbrei gerade zum Robert Burns Tag serviert. Die Stadtbevölkerung setzte sich bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts aus einer eher armen Arbeiterschaft zusammen, die innerhalb der aufstrebenden Industrie und den Häfen ihre Familien ernährte. Billige und sättigende Nahrungsmittel waren daher gefragt.
So entstanden sie Fisch and Chips Buden und die Restaurantkette Masies, die bis heute ein und das selbe Menü anbieten. Dies setzt sich aus einem in Teig gebackenden Hackfleisch mit Petersiliensauce, dem Liquor, zusammen. Dazu gibt es Kartoffelbrei. Mesh and Liquor heißt dieses für London typische Gericht, das auch jeder Tourist einmal während einer Stadtour probiert haben sollte.
Man vergisst jedoch die breiten Küstenstreifen Großbritanniens, die den britischen Speiseplan in seinen Variationen und seiner Qualität in hohem Maße ergänzen. Schon die kleinen englischen Pubs, die sich entlang der Küsten ziehen, bieten den Gästen eine hochwertige maritime Küche. Schottischer Lachs spricht in seinem einzigartigen Geschmack für sich!
Die Vielzahl an der britischen Küste vorhandenen Muscheln und Fische lassen kulinarisch nichts vermissen. Durchaus kann sich die britische Küche mit der internationalen Haute Cuisine messen. Die „Modern British Cuisine“, also die moderne britische Küche, hat nicht zuletzt durch den britischen Koch Jamie Oliver einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt, der weit über die britischen Grenzen hinaus eine große Anerkennung genießt.
Jamie Oliver betreibt ein Restaurant in London und ist durch seine Kochsendung in ganz Europa bekannt. Er lässt traditionellen Gerichten eine internationale Note zukommen, indem er seinen kulinarischen Kompositionen mediterrane und sogar asiatische Einflüsse beikommen lässt. So bekommen seine gesunden Gerichte eine ganz eigene Geschmacksnote auf höchstem Niveau. Auch ist dieser Spitzenkoch durch sein soziales Engagement bekannt geworden, indem er die Möglichkeit für britische Schulküchen aufgezeigt hat, dass man mit wenigen finanziellen Mitteln gesunde, schmackhafte und sättigende Schulgerichte kochen kann.
Die Restaurants der gehobenen Stadthotels bieten den anspruchsvollen Anwohnern sowie den Touristen einen interessanten Querschnitt aus der exzellenten britischen Küche, die keine kulinarischen Wünsche offen lässt und auch den verwöhntesten Gaumen befriedigen wird. Die moderne britische Küche steht für eine hochwertige abwechslungsreiche Küche, die nichts mehr mit dem althergebrachten verstaubten Fish and Chips Image gemein hat, sondern auf die hochwertige und schmackhafte Zubereitung gesunder Lebensmittel setzt und die international gesehen in nichts nachsteht.
Die vielfältige Esskultur in Großbritannien
Großbritanniens Küche ist bodenständig, einfach, nahrhaft – und wenn sie gut zubereitet ist, wie es sich gehört, unglaublich gut. Lange Zeit war das Land, die großen Zentren wie London oder Glasgow einmal ausgenommen, von Landwirtschaft bestimmt, das bedeutete körperliche Arbeit. Und dazu war es wichtig, den Tag mit einem ordentlichen Frühstück zu beginnen. Dafür ist das English Breakfast sicher das Richtige. Anders als das bei uns eher bekannte leichte, sogenannte kontinentale Frühstück ist das englische Frühstück eine komplette warme Mahlzeit. Toast, Eier, die sogenannten Baked Beans, Schinken und kleine gebratene Würstchen gehören unbedingt dazu. Alle weiteren Variationen sind beliebig und werden je nach Region oder persönlichem Geschmack verändert.
Manchmal sind in der Pfanne gebratene Tomaten oder Champignons oder auch Speck dabei. Die Butter zum Toast ist oft leicht gesalzen, dazu gibt es Marmelade aus Orangen oder Erdbeeren. Und Porridge! Der klassische britische Haferbrei ist selten geworden, aber eigentlich gehört er zu einem richtigen Full English Breakfast unbedingt dazu. Frischer Fruchtsaft sollte nicht fehlen, und ganz unbedingt wichtig ist der starke, typisch englische Breakfast Tea. Inzwischen gibt es das warme Frühstück auch in Großbritannien fast nur noch am Wochenende oder an besonderen Tagen, an gewöhnlichen Werktagen wird das leichte, schnelle Frühstück bevorzugt. Tee aber ist auf jeden Fall immer dabei! Da das Frühstück traditionell eine Hauptmahlzeit darstellt, fällt das Mittagessen in der englischen Küchentradition eher etwas sparsamer aus.
Fish and Chips – frittiertes Filet und dicke Kartoffelstäbchen in einer einmaligen Essig-und-Öl-Soße – sind deswegen so beliebt, eine der vermutlich ältesten Formen von Fast Food. Manchmal wird das Mittagessen, im Englischen Lunch genannt, einfach auf ein Sandwich reduziert, auch das ein britisches Gericht mit langer Tradition. Gewählt werden kann zwischen süß und salzig – Marmite, Gurkensandwich oder lieber Tiptrees Erdbeermarmelade – das ist Geschmacksache. Anders sieht ein Lunch am Sonntag aus – da wird in der britischen Küche ordentlich aufgetragen. Der Sunday Roast ist ein echter Sonntagsbraten, oft Rind mit Meerrettich oder Lammbraten in Minzsoße. Dazu gibt es Kartoffeln als Mashed Potatoes oder Baked Potatoes. In Großbritannien wird zum Nachtisch oft Kuchen gereicht, Streuselkuchen etwa mit Obst der Saison als Blackberry Crumble zum Beispiel, alternativ wird aber auch Rice Pudding angeboten.
Die Teezeit ist natürlich um 5 Uhr. Da gibt es meist kräftigen schwarzen Tee und kleine Kuchen. Während wir uns die britische Teatime immer eher als kleine, elegante Zeremonie vorstellen, kann es um diese Zeit eine ganze Mahlzeit geben. Der so genannte High Tea ersetzt vielerorts die Abendmahlzeit. In jedem Fall sind verschiedene Gebäcksorten beliebt, Hefegebäck ebenso wie Mürbegebäck, Scones mit der obligatorischen Clotted Cream genauso wie die verschiedenen Arten von Shortbread oder Früchtekuchen. Erdbeermarmelade oder die englische Orangenmarmelade sind ein Muss. Wem das zu süß ist, der kann sich auch gern an einer großen Auswahl an Sandwiches bedienen. Das Abendessen ist in Großbritannien traditionell eher ein spätes Ereignis. Als kleine Mahlzeit ist es ein „Supper“, wenn Gäste kommen, dann ist es ein „Dinner“. Hier gibt es in der Regel eine volle Mahlzeit mit Fleisch, Gemüse und Kartoffeln. Danach darf es dann ein echtes Guinness sein oder auch ein guter Schottischer Whisky!
Britische Esskultur - die feine Art der britischen Cuisine!
Die englische Küche umfasst eine Vielzahl an geschmackvollen Produkten, die in ganz Europa verbreitet sind, darunter allen voran der berühmte Tee von Twinings oder Tetley oder die Fruchtgummis von Rowntrees! Dabei kann sie mit einer Vielfalt aufwarten, die von vielen nicht erwartet wird, die sich noch nie mit der Kulinarik Großbritanniens beschäftigt haben. Es lohnt sich also, einmal mit offenen Augen die britische Online-Welt zu durchstöbern und neue Produkte zu entdecken und auszuprobieren!
Die klassische britische Esskultur ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten offen für Neues geworden und ernährt sich etwa seit Mitte der 80er-Jahre nicht mehr hauptsächlich von „Fish’n’Chips“ und „Fried Eggs“. Nicht nur in die Supermärkte Großbritanniens haben Lebensmittel aus aller Welt Einzug erhalten, sondern auch in die Küchen der Restaurants, sodass sich die britische Esskultur zunehmend zu einer Fusionsküche entwickelt, die die bunte, multikulturelle Mischung Londons abbildet. Viele Feinschmecker würden nicht darauf tippen, dass das „Chicken Tikka Masala“ ursprünglich aus Indien stammt, sondern das eigentlich orientalische Hühnchen ohne Umschweife als traditionell britisch bezeichnen. Dasselbe ist in den letzten Jahren mit der spanischen, französischen, japanischen und chinesischen Esskultur geschehen – die britische Küche suchte sich aus den Menüs rund um den Globus das Beste aus und hat neue Gerichte kreiert.
Dennoch hat Großbritannien das Kunststück gemeistert, in der Vielfalt der kulinarischen Einflüsse sich selbst nicht zu verlieren. Ein englischer Tag beginnt traditionell mit dem Frühstück, der in England wichtigsten Mahlzeit des Tages. Dieses wird zwischen 7 Uhr 30 und 9 Uhr eingenommen und ist für viele Menschen aus anderen europäischen Ländern oft zu üppig und reichhaltig. An Wochentagen besteht es zwar meist nur aus Kellogg’s Cornflakes oder Müsli und Toast mit Hartley’s bester Marmelade, doch wenn genug Zeit vorhanden ist, folgt auf den ersten Gang eine herzhafte Mahlzeit aus Tomaten, Eiern, Bohnen, gebratenem Speck, Champignons, Würstchen und manchmal sogar Fisch. Es lohnt sich trotz der für viele Europäer ungewohnten Zusammenstellung auf jeden Fall einmal, das typisch britische Frühstück zu probieren! Alle Zutaten, die dafür benötigt werden, sind in jedem typischen British Shop erhältlich!
Um 11 Uhr findet die erste Teepause statt, bevor es zwischen 12 Uhr 30 und 14 Uhr ins Gastropub geht. Dies sind traditionelle englische Kneipen, die jedoch ein sehr reichhaltiges und qualitativ hochwertiges Menü in großer Vielfalt anbieten. Die nächste Teepause ist der international bekannte Fünf-Uhr-Tee, der eigentlich etwa zwischen 15 Uhr 30 und 17 Uhr eingenommen wird. Als Nachmittagsimbiss gibt es allerdings nicht nur Tee, sondern auch Sandwiches oder süßes Gebäck, zum Beispiel Shortbread von Walkers oder die beliebten McVities Kekse. Zwischen 19 Uhr und 20 Uhr 30 nehmen die Engländer ihr Abendessen zu sich, das meist warm ist und aus Fleisch und Gemüse besteht.
Im Allgemeinen ist die britische Küche eher fleischlastig. Die Engländer nehmen mit Vorliebe Lamm, Rind, Schwein und Geflügel, meist in Form von Braten mit kräftigen Soßen zu sich. Besonders zu empfehlen sind die Roast Beefs und die herzhaften, saftigen Steaks. Dazu gibt es gebratene Kartoffeln oder Kartoffelbrei, den „Mash“, und Gemüse. Da Großbritannien auf einer Insel liegt, ist auch Seefisch in vielen Teilen des Landes als Hauptgericht weit verbreitet.
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17.04.2024
Britgirl aus 32676 Lügde
5,0
Hervorragender Artikel!
Danke.