Glenfarclas Whisky

Thomas Lukassek | Dreamstime.com

Glenfarclas Whisky

Glenfarclas

Die Heimat der Whisky-Destillerie Glenfarclas ist die Region Speyside im Nordosten Schottlands. Glenfarclas ist vor allem für die Herstellung des Single Highland Malt Scotch Whiskys bekannt. Die einzigartige Sammlung der besten Fässer der Whisky-Destillerie trägt den Namen Family Cask und erfreut sich weltweit großer Beliebtheit. Der Stil des Glenfarclas Whiskys ist sehr komplex, aromatisch, mächtig und überraschend malzig. Charakteristisch ist auch die typische Sherrynote, die ihn zum perfekten Digestif nach dem Essen macht.

Die Vielfalt des Glenfarclas Single Malt Whiskys

Eines der Aushängeschilder der Destillerie ist Glenfarclas 105. Der zehn Jahre alte Whisky zeichnet sich durch ein schwungvolles Aroma aus, das mit Noten von Eichenholz, Apfel und Birne begeistert. Der malzige und leicht ölige Geschmack weist außerdem auf einen kräftigen Sherry-Einfluss hin. Der Glenfarclas 10 Jahre ist ein Klassiker, der allen zu empfehlen ist, die gerne einen intensiven Highland Malt genießen.

Wer einen süßlichen und zart rauchigen Whisky bevorzugt, sollte sich für einen Glenfarclas 12 Jahre entscheiden. Fügt man ihm einen Tropfen Wasser hinzu, entfaltet sich eine betörend leichte Sherry-Note, die den Geschmack dieses Whiskys zur Vollkommenheit abrundet. Der Glenfarclas 15 Jahre führt dann Sherry, Malz und Rauch zu einer herrlichen Balance. Kenner entdecken einen Hauch von Gebäck und Früchten im Hintergrund und erfreuen sich an der Vielschichtigkeit dieses Single Malt Whiskys. Eine besondere Delikatesse aus dem Hause Glenfarclas sind die Family Casks.

Die Serie enthält Einzelfassabfüllungen aller Jahrgänge von 1953 bis 1997. Für jeden Jahrgang dieser einzigartigen Sammlung wurde nur ein einziges Fass ausgesucht, das zu den besten seines Jahres gehörte. Die Family Casks werden, nach Angabe der Brennerei, grundsätzlich in Fassstärke abgefüllt und natürlich belassen. Dies diene dem Zweck, die feinen Nuancen und Unterschiede zwischen den einzelnen Fässern zu bewahren. So gewährleistet die Glenfarclas Destillerie, die bis heute in Familienbesitz ist, die Wahrung der Familientradition.

Die Geschichte der Glenfarclas Destillerie

Die Geschichte des Glenfarclas beginnt mit John Grant, der 1805 geboren wurde und am 8. Juni 1865 die Glenfarclas Destillerie erwarb. Er war bereits ein erfolgreicher Farmer, besaß mehrere Höfe und machte sich in der Zucht von Aberdeen Angus Rindern einen Namen. Als die Rechlerich Farm zum Verkauf stand, zu der auch die Glenfarclas Destillerie gehörte, zeigte John Grant sofort Interesse und kaufte das gesamte Anwesen für 511 Pfund. Im Jahr 1830 brachte Johns Frau Barbara Grant den Sohn George zu Welt. Er wuchs mit fünf Geschwistern auf der Blairfindy Farm auf und war dazu bestimmt, die Geschicke des Familienunternehmens zu lenken.

Nach dem Kauf der Rechlerich Farm beauftragte ihn der Vater, sich um den Neuerwerb zu kümmern. Die Destillerie hatte er zunächst an einen entfernten Cousin verpachtet. Die Farm war seither ein beliebter Zwischenstopp bei Rindertransporten. Nachdem die Tiere versorgt waren, gönnten sich die Viehhändler eine kleine Ruhepause und weckten mit einem Glas Glenfarclas Single Malt Whisky ihre müden Lebensgeister. Der Cousin der Grants verließ die Farm 1870, um die Cragganmore Destillerie zu bauen. Danach zeichnete George Grant als Geschäftspartner seines Vaters auch für die Glenfarclas Destillerie verantwortlich. Im selben Jahr heiratete George Elsie Gordon, die fünf Kinder zur Welt brachte, darunter zwei Söhne mit den Namen John und George.

Glenfarclas expandiert während des Whisky-Booms

Im Jahr 1889 verstarb John Grant und hinterließ seinem Sohn George seinen gesamten Besitz, einschließlich der Glenfarclas Destillerie. Nur ein Jahr später verstarb George und vererbte seiner Witwe sowie den Söhnen John und George die Lizenz. John und George waren an der Expansion des Betriebes interessiert, sodass sie während des Whisky-Booms um 1890 beschlossen, eine Partnerschaft mit Pattison, Elder & Co einzugehen. Aus diesem Zusammenschluss entstand die die Glenfarclas-Glenlivet Distillery Company. Doch langfristig entwickelte sich diese Zusammenarbeit zu einer sehr aufreibenden Geschäftsbeziehung, die letztendlich zum Scheitern verurteilt war.

Dem großen Engagement der beiden Brüder ist es zu verdanken, dass sich das Unternehmen nach 15 Jahren wieder erfolgreich am Markt etabliert hatte. Doch die Anstrengungen hatten Spuren hinterlassen. Aus gesundheitlichen Gründen musste John früh in den Ruhestand gehen, sodass sein Bruder George die alleinige Verantwortung trug. Dieser hatte derweil den Entschluss gefasst, sich nie wieder auf fremde Investoren einzulassen. In dieser Zeit wurde der Vorsatz „Geist der Unabhängigkeit“ („Spirit of the Independence“) geboren. Seither ist die Familie stolz darauf, die Glenfarclas Destillerie in Eigenregie zu führen.

George Grant, der im Jahr 1921 Jessie Stuart Scott heiratete, hatte ebenfalls zwei Söhne, die auf die Namen George Scott und John Peter getauft wurden. Die beiden Söhne dienten während des Zweiten Weltkrieges beide dem Militär. Im Jahr 1948 richtete George Grant ein Fest aus, bei dem gleichzeitig das 100-jährige Bestehen der Destillerie, die Silberne Hochzeit und der 21. Geburtstag der Söhne gefeiert wurde. So holte die Familie alle Ereignisse nach, die während des Krieges stattgefunden hatten. Erst später realisierten die Grants, dass die erste Lizenz für die Glenfarclas Destillerie bereits im Jahr 1836 erteilt wurde.

In den Anfangsjahren der Amtszeit von George Scott Grant erfuhr das Unternehmen ein rasantes Wachstum. Der Spirit Act von 1860, der das gleichzeitige Malzen und Destillieren verboten hatte, wurde in den 50er Jahren aufgehoben. Im Anschluss wurde die Kapazität von Glenfarclas verdoppelt. Zu Beginn der 60er Jahre stieg die Nachfrage nochmals, sodass sich das Unternehmen gezwungen sah, die Verkäufe von Feinbrand an die Blender zu rationieren. Doch leider folgen auf gute Zeiten oftmals auch schlechte Zeiten. Einer der wichtigsten Abnehmer kündigte und die Auftragslage sah plötzlich düster aus. Doch George Scott Grant ließ sich nicht entmutigen. Er zeigte Weitsicht und legte ein größeres Lager für seine eigenen Glenfarclas Flaschen-Abfüllungen an. Nach 52 Jahren im Vorstand von Glenfarclas verstarb George S. Scott im Jahr 2002.

Der Glenfarclas schmeckt der ganzen Welt

1973 trat der Sohn John L.S. Grant in das Unternehmen ein und übernahm nach dem Tod des Vaters den Vorstand. Seither leitet und besitzt er die Glenfarclas Destillerie. Von Beginn an war es sein Ziel, den Absatz der eigenen Flaschen-Abfüllungen voranzutreiben. Mittlerweile gibt es Vertragspartner in über 30 Märkten auf der ganzen Welt. Seit 2000 gehört Johns Sohn George ebenfalls zum Vorstand des Familienunternehmens. Zuvor hatte er bei anderen schottischen Destillerien und im Glenfarclas-Vertrieb in Hong Kong Erfahrungen gesammelt. Die Whiskys von Glenfarclas findet man nicht in jedem Supermarkt, da das Unternehmen doch relativ klein ist. Doch das “Whisky Magazin“ zeichnete Glenfarclas im Jahr 2006 als Destillerie des Jahres aus und ehrte damit die konstant gute Qualität des Familienbetriebs.


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