Aberlour Whisky

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Aberlour Whisky

Aberlour

Die Heimat des Aberlour ist da, wo die Speyside den Bergen entgegenstrebt.

Dort, wo der River Spey seinen Weg durch die idyllische Speyside in Richtung Cairngorm National Park antritt, dort ist die Heimat des Aberlour, eines erlesenen Scotch Single Malt Whiskys. Im Geschmack ähnelt der Aberlour seiner Heimat sehr. Er ist bei Weitem nicht so rauchig, scharf und torfig wie die Whiskys von den Inseln, doch aus den Speyside-Whiskys sticht er auf der anderen Seite mit einer würzigen, kräftigen Note hervor. Er ist damit wohltuend anders, ein bisschen wie ein Ruf aus den wilderen Highlands, aus jenen Regionen Schottlands, in denen es nicht sanfte Hügel sind, die das Bild bestimmen, sondern karge Berggipfel, Wolken und Moorlandschaften. Einsteiger werden ihn deshalb vielleicht nicht auf Anhieb mögen; Liebhaber torfiger Whiskys werden ihn aber schnell als milde, sanfte und sogar süße Alternative zu Talisker und Laphroaig schätzen lernen.

Gegründet wurde die Aberlour-Brennerei im Jahr 1826 von James Gordon und Peter Weir. Von dieser Destillerie ist heute jedoch nichts mehr übrig, denn sie fiel gegen Ende des 18. Jahrhunderts einem Brand zum Opfer. Die neue Brennerei, die hier 1879 entstand, steht etwa eine halbe Meile von jener Stelle entfernt, an der die alte Destillerie stand. Seither wechselte der Aberlour immer wieder den Eigentümer, bis er schließlich 1974 durch S. Campbell & Sons Ltd zum französischen Wein- und Spirituosen-Konzern Pernod Ricard kam, dem viele Brennereien in der Speyside gehören. So ist zum Beispiel auch der The Glenlivet in der Hand von Pernod Ricard, ebenso, wie die Single Malt Whiskys Imperial, Longmorn, Scapa und Strathisla. Im Gegensatz zu seinen Schwestern-Whiskys wartet der Aberlour aber mit einigen Besonderheiten auf.

So ist zum Beispiel der Alkoholgehalt von Abfüllung zu Abfüllung verschieden. Das liegt daran, dass der Aberlour fassrein abgefüllt wird. Das bedeutet nicht, dass jedes Fass einzeln in Flaschen abgefüllt wird, sondern, dass verschiedene Fässer in ein Batch gegeben werden. Die so entstehende Charge wird dann in die Flaschen gefüllt. Jedes Batch Aberlour ist deshalb ein Unikat und nur selten hat man das Glück, zwei Flaschen des gleichen Batches zu bekommen – zu erkennen an dem Vermerk des jeweiligen Alkoholgehalts auf dem Etikett der Flasche. Dort finden Sie außerdem die jeweilige Batch-Nummer. Zwei solcher Batches werden jedes Jahr durchschnittlich veröffentlicht – ein gefundenes Fressen für Sammler.

Eine kleine Annäherung an den Aberlour a bunadh

Die einzigartige Landschaft der Speyside drückt dem Aberlour ihren Stempel auf.

Und so ist jede neue Flasche Aberlour ein kleines Abenteuer, eine neue Erkundungstour, ein neues Anfreunden mit diesem Single Malt. Sagen zu wollen, der Aberlour schmecke so und so, ist deshalb ein beinahe unmögliches Unterfangen – auch wenn der große Geschmacksrahmen aller Batches natürlich gleich bleibt. Eine weitere Besonderheit des Aberlour besteht darin, dass er vergleichsweise jung genossen wird. Im Durchschnitt reift dieser Whisky nur 8 bis 10 Jahre, bevor er abgefüllt und verkauft wird. Weil dabei der „Angel’s Share“, der Anteil des Whiskys, der während der Lagerung verdunstet, verhältnismäßig gering ausfällt, kommt der Aberlour nicht selten mit mehr als 60 Prozent in die Flasche. Im Vergleich zu den meisten anderen Whiskys, die mit etwa 40 Volumenprozent abgefüllt werden, ist dies beachtlich. Aber das hat bei Aberlour Tradition und wird vor allem beim Aberlour a bunadh so gehandhabt. „A bunadh“ bedeutet im Gälischen so viel wie „Original“ und ist ein Hinweis darauf, dass der Whisky heute noch so hergestellt und getrunken wird, wie vor etwa 100 Jahren – jung, fassstark und unverdünnt. Der Aberlour a bunadh ist also der Klassiker der Whisky-Destillerie und jene Sorte, mit der man sich ihm in der Whisky-Verkostung annähern sollte.

Seine volle, dunkle Farbe verdankt der Whisky von Aberlour den alten Sherry-Fässern, in denen er zur Reife kommt. Schon dadurch hebt er sich von vielen anderen Whiskys deutlich ab. Unweigerlich assoziiert man die Farbe mit kuscheligen Herbst- und Winterabenden, während draußen die Stürme über das Land fegen. Hält man dann zum ersten Mal die Nase über das Glas, hat man selbst für einen Augenblick das Gefühl, von einem Sturm hinweg gefegt zu werden, denn der Alkohol macht sich schon im Nosing sehr stark bemerkbar. Darunter jedoch verbirgt sich eine leichte Rauchigkeit, die dem Aberlour Charakter verleiht. Sie vermischt sich mit dem Aroma von herbstlichen Früchten, von Äpfeln und Birnen, die dem Whisky eine süße Frische zuführen. Wer die Aromen differenzierter erkunden möchte, dem sei empfohlen, den Aberlour mit einem Schluck Wasser zu verdünnen. Das mildert den betörenden, beinahe schon paralysierenden Einfluss des Alkohols und sorgt dafür, dass sich auch die anderen Aromen zur Gänze entfalten können. Nun machen sich zum Beispiel auch die Sherry-Fässer bemerkbar, die sich vorher dezent im Hintergrund gehalten haben. Es ist also nicht immer ein Verbrechen, Whisky mit Wasser zu verdünnen, wie vermeintliche Kenner häufig behaupten. Manchmal entlockt man dem Single Malt Whisky so erst seinen richtigen Zauber.

Intensive Geschmackserlebnisse mit dem Aberlour

So verdünnt kann man dann auch an das eigentliche Tasting des Whiskys gehen. Damit sollte man nach dem Hinzufügen des Wassers nicht länger als zehn Minuten warten, denn in dieser Zeit beginnen die kräftigen Aromen, sich zu verflüchtigen. Die Verdünnung hat beim eigentlichen Verkosten den Vorteil, dass dem Alkohol die Kraft genommen wird, die Geschmacksnerven zu betäuben. Wer Hochprozentiges trinkt, kennt den Effekt, dass sich der Mund kurzzeitig taub anfühlt und die Geschmacksrezeptoren den Dienst versagen. Beim Whisky-Verkosten möchte man das natürlich unbedingt vermeiden. Nur dann kann man tatsächlich erforschen, was den Aberlour ausmacht. Man mag dann Sahne und eine cremige Süße herausschmecken und Schokolade erahnen.

Die Süße wird durch eine leichte Zitrusnote abgerundet, die verhindert, dass man dieses sättigend-süßen Whiskys zu schnell überdrüssig wird. Anschließend genießen Sie einen sehr langen Abgang, sanft und mild, voll und betörend. Das macht den Aberlour zu einer Whisky-Sorte mit einem vollends runden Geschmackserlebnis, zu einem Whisky, den man nicht mal so nebenbei trinkt, sondern zu einem kulinarischen Experiment, auf das man sich konzentrieren, das man bewusst erfahren möchte. Der Aberlour ist ein Whisky für Kenner, ein intensiver Single Malt Whisky, den man am liebsten genießen möchte, wenn sich draußen vor der Tür Schnee, Wind und Regen des Landes bemächtigt haben, der Duft nasser Erde aufsteigt und alles würzig tränkt. Der Aberlour ist ein gemütlicher Whisky für bewusst erlebte Augenblicke des Genusses.

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