Brecon Beacons Nationalpark
Der Brecon Beacons Nationalpark ist eine Region von außerordentlicher, wildromantischer Schönheit, unbezähmbar, uralt und wie von flüsternden Stimmen erfüllt. Es ist einer der wenigen Orte in Südwales, an denen man heute ein Gefühl dafür bekommen kann, wie dieses Land einst aussah. Wenn die Sonne durch die Wolken bricht und die Schatten über dem Brecon Beacons Nationalpark tanzen lässt, dann glaubt man, die Vergangenheit lebendig werden zu sehen. Das Murmeln des Baches ist dann voller Geschichte.
Die Waliser – wie alle keltischen Völker – gehörten einer Naturreligion an, das heißt, sie sahen die Natur als lebendiges, beseeltes Wesen, in dem sich höhere Mächte ausdrücken. Der Glaube war tief in dieser Region verwurzelt und so sind auch die Geschichten dieses Volkes noch immer hier zuhause. Einige von ihnen haben sogar bis heute überlebt. So erzählt man sich im Brecon Beacons Nationalpark zum Beispiel die Legende einer großen Liebe, die Geschichte von Gwladus und Einon.
Ihr Schauplatz ist der wunderschöne Wasserfall Sgwd Gwladus, benannt nach der keltischen Prinzessin Gwladus. Sie soll eine der 24 Töchter des Prinzen Brychan of Brycheiniog gewesen sein, der im 5. Jahrhundert in Wales lebte. Gwladus verliebte sich in Einon, doch diese Liebe durfte nicht sein. Das Schicksal hatte jedoch Erbarmen mit ihnen: Weil die beiden im Leben nicht zusammen sein konnten, erhielten sie das Geschenk der Unsterblichkeit.
Gwladus verwandelte sich in den bezaubernden Wasserfall, der noch heute hier über die Felsen rauscht, und ihr Geliebter verwandelte sich in einen weiteren Wasserfall etwas weiter flussaufwärts. Unterhalb des zweiten Wasserfalls stürzen die Wassermassen 21 Meter in die Tiefe und sammeln sich dann in einem kleinen Wasserbecken, in dem Gwladus und Einon auf ewig vereint sein können.
Uralte Legenden im Brecon Beacons Nationalpark
Die Legende diese Liebe ist eine von vielen Geschichten, die im Brecon Beacons Nationalpark zuhause sind. Sie verleihen dieser Landschaft einen ganz besonderen Zauber und vergegenwärtigen dem Wanderer die vielen Generationen, die vor ihm durch diese Berge zogen, die hier lebten und dem Schicksal in der unbezähmbaren Wildnis ihren Anteil am Glück abrangen. Sie alle haben ihre Spuren hinterlassen – sei es in den Begräbnishügeln, in den Steinkreisen, Hügelfestungen oder Burgen, die die Landschaft des Brecon Beacons Nationalparks prägen. Einige von ihnen bleiben – wie Gwladus und Einon – in den Legenden der Region unvergessen.
Im Dorf Myddfai erzählt man sich zum Beispiel eine Legende über die Lady vom See, die auch in den Legenden um König Artus einen festen Platz hat und in Marion Zimmer Bradleys „Die Nebel von Avalon“ mit der Herrin von Avalon gleichgesetzt wird. Zugleich sei der Ort die Wiege der modernen Medizin gewesen, heißt es. Düsterer sind die Geschichten, die man sich über Craig-Y-Nos Castle erzählt. Hier spukt es, sagen die Menschen. Wundern würde es nicht, schließlich war das Castle einst ein Sanatorium und ein Krankenhaus. Unter Geisterjägern in Großbritannien gilt es als sehr dankbarer Ort, wenn man versucht, mit der anderen Welt in Kontakt zu treten.
Man kann aber den Brecon Beacons Nationalpark auch ganz ohne übersinnliche Erfahrungen genießen – einfach um seiner landschaftlichen Schönheit wegen. Dafür bieten sich Wanderungen durch diesen wilden Landstrich besonders gut an. Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf dem Rücken eines Pferdes: Der Brecon Beacon Nationalpark hat Besuchern, Naturfreunden und Outdoor-Enthusiasten sehr viel zu bieten. Das ganz besondere Naturerlebnis erwartet Sie auf dem 8-tägigen Beacons Way, dem Ffordd y Bannau, wie er auf Walisisch heißt.
Über 152 Kilometer führt er quer durch den Nationalpark und bietet dabei auf Schritt und Tritt spektakuläre Ausblicke. Sie beginnen die Wanderung am Holy Mountain und enden schließlich in Bethlehem. Das klingt eher wie eine Pilgerreise durch das Gelobte Land, führt sie jedoch durch eine der landschaftlich reizvollsten Gegenden in Wales. Unterwegs passieren Sie Llanthony, Crickhowell, Table Mountain, Llangynidr, Cwm Mawr, Llangynidr, Craig-y-nos Castle und Carreg Cennen Castle und Llanddeusant.
Natürlich können Sie die einzelnen Abschnitte auch als Tageswanderungen erlaufen. Darüber hinaus finden Sie in dem englischsprachigen Wanderführer Walking the Brecon Beacons von Andrew Davies und David Whittaker 45 Tageswanderungen durch den Brecon Beacons Nationalpark. So lernen Sie den Nationalpark von seinen schönsten Seiten kennen und verleben unvergessliche Tage an der frischen Luft in Südwales.
Weitere Sehenswürdigkeiten Brecon Beacons Nationalpark
Der Brecon Beacons Nationalpark bildet das Herz von Südwales und ist von vielen historischen Sehenswürdigkeiten umgeben, darunter die einstige römische Stadt Caerleon, das mittelalterliche Städtchen Monmouth und die Hauptstadt Cardiff. Einen Besuch lohnt außerdem das Bücherdorf Hay-on-Wye, direkt an der englisch-walisischen Grenze.
Auch im Nationalpark erwarten Sie prähistorische Stätten und uralte Burgen. Besuchen Sie Abergavenny Castle, Hay Castle, Castle Dinas oder das Brecon Castle, die Grabkammer Gwernvale, die stehenden Steine Battle Stone, Bwlch oder Cwrt-y-Gollen, die Steinkreise Mynydd Bach Trescastell, Nant Tarw oder Craig-y-nos. Daneben erwarten den Besucher eisenzeitliche Hügelfestungen, wie Crug Hywel und Pen Y Crug.
Anreise Brecon Beacons Nationalpark
Der Brecon Beacons Nationalpark beginnt direkt an der englisch-walisischen Grenze. Diese folgt seinem Verlauf für einige Kilometer. Am einfachsten ist er über die M50 zu erreichen, die wiederum von der M5 abzweigt, die von Exeter nach Birmingham führt. Die A40 von Gloucester nach Haverfordwest führt dann mitten durch den Nationalpark hindurch.
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