Loch Ness

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Loch Ness

Loch Ness

Loch Ness ist der wohl geheimnisvollste See in Schottland.

Loch Ness gehört zu den Sehenswürdigkeiten von Schottland, die auf dem Programm keiner Rundreise durch den hohen Norden fehlen. Dabei ist der See selbst nicht einmal besonders eindrucksvoll – wenigstens nicht oberhalb der Wasseroberfläche. In den Highlands gibt es zweifellos viele Seen, die ihn in Schönheit und Romantik weit übertreffen. Doch der Name dieses Sees wird für immer mit der wohl größten Legende Schottlands in Verbindung stehen: mit dem Monster von Loch Ness.

Jedes Jahr kommen zahllose Touristen an das Ufer von Loch Ness und halten Ausschau nach dem geheimnisvollen Wesen, das in den Tiefen dieses Sees leben soll. Zweifler bekommen schnell zu hören, dass Loch Ness – nach Loch Lomond – der zweitgrößte See Schottlands ist und das größte Wasservolumen aller schottischen Seen fasst. Es heißt, er könne das 7-fache der Erdbevölkerung fassen – ein Bild, das sehr eindrucksvoll veranschaulicht, wie tief dieser See ist und wie vielfältig die Möglichkeiten für ein prähistorisches Wesen sind, sich darin zu verstecken.

Loch Ness: Der schottische See der Rekorde

Für alle, die sich nicht nur mit dem Monster beschäftigen wollen und in jeder Welle seinen Rücken erkennen, ist der See, der etwa 10 Kilometer südwestlich von Inverness liegt, einfach ein schönes Beispiel eines von Gletschern geschaffenen Bergsees. Die Hügel, die zu allen Seiten aufragen sind weder besonders hoch, noch karg. Die bewaldeten Hänge an seinem Ufer sind für Schottlands Highlands eher unüblich und nehmen dem See selbst etwas die Dramatik. Eindrucksvoll wird es eher unterhalb der Wasseroberfläche des 37 Kilometer langen und 1,5 Kilometer breiten Sees.

An seiner tiefsten Stelle ist Loch Ness 230 Meter tief. Einzelne Messungen ergaben sogar Tiefenangaben bis 325 Meter, doch man geht heute davon aus, dass es sich dabei um Messfehler oder Störungen an den Sonarmessgeräten handelte. Am Grund gibt es außerdem viele Höhlen – auch dies ist ein Argument all jener, die glauben, dass im Loch Ness eine Population von Urtieren überlebt haben könnte. Das Wissen darüber, wie der See unterhalb der Wasseroberfläche aussieht, verdanken wir jedoch ebenfalls dem Monster von Loch Ness, denn immer wieder wurden ambitionierte Versuche unternommen, „Nessie“ aufzuspüren. So wurde der See zum Beispiel mit einer Kette aus Sonarbooten durchkämmt, die sich vom östlichen zum westlichen Ufer erstreckte und langsam über die gesamte Länge des Sees vorarbeitete.

Die vielen Wunder des Loch Ness

Loch Ness ist aus der Sicht von Wissenschaftlern in vielerlei Hinsicht interessant, auch aus der Sicht jener Forscher, die sich nicht dem Geheimnis von „Nessie“ verschrieben haben. Zwar ist Loch Morar (auch dieser See soll sein eigenes Monster haben!) mit einer Tiefe von 310 Metern noch tiefer, doch diese große Tiefe beschränkt sich auf einen einzelnen Punkt im See, während im Loch Ness der größte Teil des Sees sehr tief ist. Das ist sehr untypisch für schottische Seen und könnte damit zusammenhängen, dass der Loch (Schottisch-Gälisch für „See“) vor etwa 12.000 Jahren eine Meeresbucht war.

Die Forscher gehen davon aus, dass sich das Land rings um Inverness erst später anhob und damit den Zugang zum Meer abschnitt. Diese Erklärung kommt auch den „Nessie“-Befürwortern sehr zu Gute, die davon überzeugt sind, dass die Tiere in den See kamen, als der Zugang zum Meer noch bestand, und dann hier eingeschlossen wurden. Als eines der fischreichsten Gewässer Großbritanniens bot er seinen neuen Bewohnern Schutz und ausreichend Nahrung, sodass sie die Jahrtausende überdauert haben könnten und sich friedlich und – weitgehend – unentdeckt fortpflanzen konnten. Sicher ist jedoch, dass Loch Ness die Heimat von Aalen, Elritzen, Forellen und Hechten ist und von Atlantischen Lachsen im Herbst als Laichgrund genutzt wird.

Wie die meisten Seen im schottischen Hochland ist auch Loch Ness das ganze Jahr über sehr kalt. Ob dies aber der Grund dafür ist, dass man nur so selten Badende oder Wassersportler auf dem See sieht, oder aber, ob es daran liegt, dass niemand mit Sicherheit sagen kann, dass es das Monster nicht gibt, bleibt wohl eines der vielen Rätsel des Sees.

Weitere Sehenswürdigkeiten Loch Ness

Urquhart Castle thront am Ufer von Loch Ness.

Wenn Sie den Loch Ness ausgiebig betrachtet und lange genug auf die Wasseroberfläche gestarrt haben, um ja nur nicht den Moment zu verpassen, in dem „Nessie“ den Kopf aus den Wellen hebt, gibt es ringsherum noch einiges zu entdecken. Das Loch Ness Centre & Exhibition in Drumnadrochit gilt als eine der besten Besucher-Attraktionen in den Highlands und führt in einer aufwendigen, modernen und multimedialen Tour durch die wechselhafte Geschichte des Sees und die Welt von „Nessie“. Hier erfahren Sie alles über die ersten Sichtungen, über vermeintliche Beweisfotos und ihre Entlarvung und über die Theorien und Hintergründe der Monster-Legende. Damit auch alle Besucher möglichst viel von ihrem Besuch am Loch Ness mitnehmen, ist die Präsentation in 17 Sprachen übersetzt worden.

Am Ufer des Sees wartet außerdem Urquhart Castle auf Besucher, eine romantisch verfallene Ruine, von der es oft scherzhaft heißt, „Nessie“ habe sie mit einem Schlag ihres langen Schwanzes zerstört. In Wahrheit jedoch wurde die 1230 errichtete Burg, die damals zu den größten Burgen in Schottland gehörte, um 1692 dem Verfall preisgegeben, als die letzte Garnison die Stellung verließ. Heute ist sie in den Händen von Historic Scotland. Wer den Eintrittspreis umgehen will, wird Schwierigkeiten haben, einen guten Blick auf die Burg zu bekommen, denn eine Mauer hält das Castle von den Augen der Besucher verborgen. Wenn Sie Loch Ness jedoch umrunden, bieten sich von der anderen Seite des Sees bzw. von der Straße, die von Inverness um den See herum führt, tolle Ausblicke auf das Castle. Runden Sie Ihren Besuch am See anschließend mit einem Bummel durch Inverness ab oder wandern Sie durch die Wildnis des malerischen Glen Affric.

Anreise Loch Ness

Die Stille trügt: Unter der Oberfläche von Loch Ness lauert eine mysteriöse Tiefe.

Sie erreichen Loch Ness, wenn Sie von Glasgow aus der A82 in Richtung Fort William und Inverness folgen. Die Straße folgt dem Great Glen mit Loch Linnhe, Loch Lochy und Loch Ness, die alle über den Caledonian Kanal miteinander verbunden sind. Der See selbst erstreckt sich dann zwischen Fort Augustus und Inverness. Auch von Inverness aus können Sie natürlich der A82 in Richtung Süden folgen und kommen so nach Drumnadrochit. Außerdem besteht eine Bus-Verbindung zwischen Inverness und Drumnadrochit Post Office (Citylink 919), die Sie in 30 Minuten zum Loch Ness Centre & Exhibition bringt.



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