Isle of Barra

Graham Taylor | Dreamstime.com

Isle of Barra

Isle of Barra

Am Strand der Isle of Barra fühlt man sie wie im Paradies.

Endlose weiße Sandstrände, zahllose kleine Inseln, die das türkisblaue Meer sprenkeln, Einsamkeit und Ruhe – schon der erste Blick aus dem Flugzeug auf die Isle of Barra ist absolut atemberaubend. Der Anflug mit den Propeller-Flugzeugen der Fluglinie Loganair gilt als einer der schönsten Anflüge der Welt und steht auf der Liste von Dingen, die man unbedingt gemacht haben soll, bevor man stirbt. Auf Barra ist alles ein bisschen anders: Hier gibt es keine Landebahn und keinen richtigen Flugplatz. Die Maschinen landen auf dem Strand, die Flugzeiten werden von den Gezeiten bestimmt.

Die Isle of Barra ist die sechstgrößte Insel der Äußeren Hebriden vor der Westküste von Schottland – doch man könnte hier ebenso in Neuseeland sein oder auf einer einsamen Südseeinsel. Die ganze Welt scheint weit weg zu sein und Zeit spielt keine Rolle. Als letzter Außenposten Schottlands stemmen sich die Hebriden-Insel gegen die Urgewalten des Ozeans. Sie scheinen paradiesisch, wenn die Sonne scheint und das Meer strahlend blau an die weißen Sandstrände rollt, doch ein Sturm hier draußen macht, dass man sich ganz schnell ganz klein fühlt. Kein Wunder, dass Religion auf Inseln, wie der Isle of Barra, noch immer eine sehr große Rolle spielt.

Leben auf der Isle of Barra im Einklang mit der Natur

Ein Leben mit und inmitten dieser Naturgewalten hat die Menschen auf Barra geprägt. Sie bringen dem Meer und dem Leben hier draußen so viel Respekt entgegen, wie sie die Besucher mit Wärme und Freundlichkeit begrüßen. Besucher sind hier noch immer eine Seltenheit und die Isle of Barra ist noch immer so etwas wie ein Geheimtipp in Schottlands Highlands. Die Flugzeuge bringen vor allem die Post und Güter auf die Insel, die dort nicht selbst hergestellt werden können – und sie stellen die einfachste Verbindung der Insulaner zum Festland da, die in Inverness oder Glasgow einkaufen gehen wollen.

Verirrt sich dann aber mal ein Besucher auf die Insel, dann erwartet ihn hier ein Einblick in ein Leben, wie es vor 200 Jahren überall in Schottland gewesen sein muss. Die Menschen leben in enger Gemeinschaft miteinander, jeder kennt jeden, man spricht Schottisch-Gälisch und trifft sich bei traditionellen Ceilidhs zum gemeinsamen Singen, Musizieren und Geschichten erzählen. Auf der Isle of Barra ist viel lebendig geblieben, was an vielen anderen Orten in Schottland längst verloren gegangen ist.

Auf der Isle of Barra wird Geschichte lebendig

Castlebay ist der einzige größere Ort auf der Isle of Barra.

Geschichte ist hier allgegenwärtig – nicht nur in den Erzählungen der Ältesten, die die jungen Inselbewohner noch immer mit Legenden und Sagen unterhalten, die sie schon von ihren Eltern und Großeltern gehört haben, sondern auch in der Landschaft. Auf den Hebriden Inseln finden sich zahlreiche prähistorische Kultstätten, die die Herzen von Reisenden, die sich für das mystische Schottland interessieren, höher schlagen lassen. So entdeckten Forscher 2007 zum Beispiel das prähistorische Dorf Allasdale (oder Gälisch Allathasdal). Winterstürme hatten die Sanddünen zwei Jahre zuvor abgetragen, unter denen die Überreste einer bronzezeitlichen Siedlung vergraben lagen. Hier fand man Steinkisten, die als vorzeitliche Särge fungierten, Pflug-Marken und Rundhäuser, wie sie typisch für die schottischen Inseln waren.

Wer noch tiefer in die Vergangenheit der Isle of Barra eintauchen möchte, besucht den Dun Bharpa (oder Gälisch Dùn a’ Bhairp), einen Cairn – ein Steingrab – der vermutlich um 3.500 v.Chr. errichtet wurde und der besterhaltene der Western Isles ist. Interessanter Weise ist der Dun Bharpa niemals archäologisch untersucht worden, doch Vertiefungen im Steinhaufen deuten daraufhin, dass es hier Kammern gegeben hat, die inzwischen eingestürzt sind.

Auch am Dun Cuier, einem eisenzeitlichen Dun, also einer Befestigungsanlage, lassen sich Spuren aus der frühesten Vergangenheit der Isle of Barra finden. Die meisten Funde datieren jedoch aus dem 4. bis 7. Jahrhundert und lassen darauf schließen, dass die Befestigung vom 1. bis zum 8. Jahrtausend in Gebrauch war. Darüber hinaus gibt es auf Barra auch mehrere Menhire, die heilige St. Columba’s Well und Kisimul Castle (auch MacLeod´s Tower), den Sitz des Clans MacNeill, zu besichtigen.

Weitere Sehenswürdigkeiten Isle of Barra

Nur wenige der Inseln der Äußeren Hebriden sind bewohnt. Neben der Isle of Barra ist dies noch die Insel Vatersay, die Sie über einen Damm von Barra aus erreichen können. Auf Barra selbst gibt es nur eine einzige Ortschaft, Castlebay mit 1.200 Einwohnern. Entlang der Küste finden sich dann noch vereinzelte Siedlungen, doch das Herz der Insel wird von torfbedeckten Bergen dominiert, deren höchster Gipfel, der Heaval, 384 Meter in die Höhe ragt. Felsklippen, Sanddünen und weite, weiße Sandstrände sind die landschaftlichen Attraktionen der Isle of Barra.

Anreise Isle of Barra

Kisimul Castle vor Castlebay ist eine der Sehenswürdigkeiten der Isle of Barra.

Die einfachste Möglichkeit, vom schottischen Festland aus auf die Isle of Barra zu gelangen, sind die Flüge, die von der Flybe-Tochter Loganair angeboten werden. Von Inverness aus fliegen Sie zunächst nach Benbecula, ebenfalls eine der Inseln der Äußeren Hebriden. Der Flug dauert 1,5 Stunden. Dort geht es nach kurzem Aufenthalt weiter auf die Isle of Barra (Flugzeit ca. 25 Minuten). Auf dem gleichen Weg gelangen Sie dann wieder zurück. Direktflüge auf die Isle of Barra gibt es von Glasgow aus. Vor Ort mieten Sie dann am besten einen Mietwagen, um die Inseln erkunden zu können.

Wenn Sie mit dem eigenen Auto anreisen wollen, empfehlen sich die Autofähren von Oban über South Uist (Lochboisdale) nach Castlebay und von Eriskay nach Nord-Barra.



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