Girls and the City

Erik Lattwein | Dreamstime.com

Girls and the City

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Girls and the City

Im November besuchte ich London. Dieses mit meiner besten Freundin. Gebucht haben wir über einen großen Reiseveranstalter, welcher uns einen reibungslosen Ablauf des Transfers und einen komfortablen Aufenthalt im passablen 3-Sterne-Hotel unserer Wahl versprach. Auch stellte uns der Reiseveranstalter eine Travel Card für das Londoner U-Bahn Netz zur Verfügung.

Um es vorweg zu sagen: Der Reiseveranstalter hat sein Versprechen gehalten. Montag morgens Ankunft in London Heathrow. Wie zu erwarten war, regnete es. Aber grade das war eingeplant und durchaus so gewollt. Denn wer fliegt schon im November nach London und beschwert sich über das trübe Wetter?

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Nein - in London MUSS es einfach regnen, denn erst dann hat es diesen Charme, welcher weltberühmt ist und Generationen von Dichtern und Denkern zum Sinnieren bewegte. Zumindest für mich ist das so. Und für meine Freundin, welche mir da nicht widersprach. Pünktlich landete also unsere Maschine in Heathrow und schon eine Stunde später saßen wir im Zug nach London City. Dem „Heathrow Express“. Kaum hingesetzt, waren wir auch schon am Ziel. Denn in nur fünfzehn Minuten ist man mit dem Heathrow Express im Londoner Stadtzentrum angelangt. Besser geht´s nicht. Und schneller schon mal gar nicht.

Vom Bahnhof aus in ein Taxi, welches uns sicher zum Hotel brachte. Für 3 Sterne war es von außen sehr unscheinbar. Innen jedoch präsentierte sich uns ein wunderschön eingerichtetes Foyer und äußerst bezaubernde Angestellte überließen uns die Zimmerschlüssel. Ein Sprichwort sagt: „Wie Gott in Frankreich!“. Ergänzend kann ich dem nur hinzufügen: „In England gibt’s den auch!“. Dienstag. Frühstück um acht.

Der erste „richtige“ Tag in London, nachdem wir den Montag konsequent auf dem Hotelzimmer verbrachten um die weiteren Tage zu verplanen. Bei frisch aufgebrühten englischen Tee verputzten wir einen Teller mit Bacon, Scrambled Egg (Rührei), Tomato und Mushrooms (Champignons). Gestärkt verliessen wir unser Hotel richtung U-Bahn. Etwas aufpassen mussten wir auf den Umgang mit dem für uns unbekannten Linksverkehr.

Unterwegs mit Linksverkehr und englischen Eigenheiten

Selbst als Fussgänger muss man sich hier erstmal eingewöhnen. Höchste Konzentration war also angesagt. Das Schmunzeln der uns entgegenkommenden Passanten verriet, das wir dabei wohl nicht sonderlich intelligent aussahen. Touristen eben. Aber das waren wir ja auch. Touristen. Und wie jeder Tourist wollten wir als erstes zum BIG BEN. Und um dahin zu kommen fuhren wir mit der „Circle Line“ zur Haltestelle „Westminster“.

Ein wirklich beeindruckendes Bauwerk. Mit historischen Daten will ich hier nicht langweilen, denn diese finden sich anderorts mehr als genug. Es war einfach nur groß und schön. In einem Pub, so beschlossen wir, wollten wir diesen ersten Tag zu Ende bringen. Die Dame an der Rezeption riet uns zu einem Besuch im „Crown & Goose“. Unter fröhlichen Liedern tranken wir dort englisches Bier mit netten Leuten und fielen anschließend tot ins Bett.

Mittwoch. Diesmal kein Frühstück, da uns noch immer schlecht war vom übermäßigen Alkoholgenuss des Abends zuvor. Madame Tussauds stand auf dem Programm. Mit der U-Bahn zur Haltestelle „Baker Street“ und wenig später waren wir dann auch da. Leider nicht nur wir, denn wie erwartet, war das Wachsfigurenkabinett mehr als gut besucht. Die ersten Wachsfiguren tauchten dann auch schnell auf. Inmitten der Besuchermenge wurden Figuren platziert, welche unscheinbar den Gast mimen.

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So kam es dann auch, dass meine Freundin einen Gast beschimpfte, welcher sich keinen Deut zur Seite bewegte. Eine ältere Dame war dann so nett, meine Freundin über den Sachverhalt des „sturen Herren“ aufzuklären. Ich glaube, die würde da heute noch stehen und schimpfen wenn es ihr keiner gesagt hätte. Das diese Figuren derart lebensecht sein würden, hätte ich nicht gedacht. Ob es nun David Beckham war oder die Queen, Julia Roberts oder Sir Alfred Hitchcock, sie alle sahen aus wie Wesen aus Fleisch und Blut. Meine Freundin fand das unheimlich. Ich hingegen habe mir vorgenommen, auch das Wachsfigurentheater in Berlin zu besuchen. Denn Madame Tussauds ist mittlerweile weltweit vertreten. Der Abend in einer kleinen Pizzeria rundete diesen faszinierenden Tag schlussendlich ab.

The London Eye. Kein Titel eines James Bond Films. Vielmehr handelt es sich bei diesem Bauwerk um das (derzeit) drittgrößte Riesenrad der Welt. Nach einem deftigen Frühstück mit viel Bacon machten wir uns auf den Weg, dieses Monstrum aus Stahl zu besuchen. Ein mutiges Unterfangen mit meiner Höhenangst. Begleitet wurden wir von Jill und Gregg, einem Paar aus Wales, welches wie wir ein paar tage Sightseeing betrieb. Liebe Leute, welche wir abends zuvor in der Pizzeria kennen lernten. Auf dem Weg zum London Eye mussten dann auch ein paar Fish & Chips dran glauben. Auch dieses ein sehr gern gelebtes und leckeres Klischee.

London - Stadt der Superlative

Das London Eye als Riesenrad zu bezeichnen, ist in etwa so, als würde man zum Kölner Dom „große Kirche“ sagen. Etwas derartiges habe ich noch nicht erleben dürfen. Die Gondeln sind geschlossene Kabinen, so das man völlig unbehelligt ist vom Wetter. Und die Aussicht... In diesem Momenten haben wir jeden Londoner beneidet, der hier tagtäglich leben darf. Und viel zu schnell war dann auch der Ritt auf dem Riesenrad beendet. Anschließend besuchten wir den Londoner Stadtteil „Notting Hill“. Berühmt geworden durch den schönen Liebesfilm mit Julia Roberts und Hugh Grant. Auch hier war der Besuch viel zu kurz. Den Abend (bei)schlossen wir zu viert in einer wunderbaren Kneipe namens „Bricklayer Arts“.

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Heute setzte sich meine Freundin durch, die unbedingt eine Wachablösung am Buckingham Palace beobachten wollte. Zwar war das Wetter wirklich schlecht, aber dieses schien sie nicht abzuhalten von ihrem Vorhaben. Nach einem wunderbaren Frühstück machten wir uns dann also auf den Weg.

Das wir uns am Ende in einem Märchen glaubten, hätte zumindest ich nicht für möglich gehalten. Da standen wir also vor diesem Palast in dem die Königin von England wohnt. Wir sahen die stolzen Soldaten bei ihrer Parade und bestaunten mit Touristen aus aller Welt dieses Gebäude, welches eine mehr als imposante Vergangenheit aufzuweisen hat. Zuweilen fällt es mir schwer, meine Eindrücke passend in Worte zu fassen. Mit „Imposant“ ist der Buckingham Palace nur ungenügend beschrieben. „Märchenhaft“ trifft es dann besser. Märchenhaft und wirkend wie aus einer anderen Welt. Den Abend verbrachten wir dann gemütlich in einem Londoner Restaurant. Wagemutig probierte ich dann Lamm in Minzsauce.

Beim besten Willen konnte ich mir nicht vorstellen, dass das schmecken würde und wurde mal wieder eines besseren belehrt. Vielleicht bin ich ja eine Engländerin ohne es zu wissen? Zu perfekt war alles und zu schön diese Eindrücke. Darüber grübelnd schlief ich Stunden später ein. Nach dem Frühstück am nächsten Tag, bekamen wir Lust, die Kronjuwelen aus dem Tower zu stehlen. Und da wir für diesen Tag eh nichts besonderes geplant hatten, setzten wir diesen spitzbübischen Plan in die Tat um. Auf zum Tower. Die Geschichte des Tower of London liest sich wie ein Schauermärchen. Da wurde geköpft, unschuldig eingekerkert, geweint und gelitten, hinter Stein, der so schweigsam ist wie das Meer.

In London die Geister der Vergangenheit spüren

Eine Gänsehaut durchlief meinen Körper beim realisieren dieser ganzen Geschichte. Und wieder merkte ich, dass es etwas gänzlich anderes ist, über Dinge zu lesen, als sich inmitten der betreffenden Ortschaft zu befinden. Zum ersten Mal war ich froh darüber, dass neben uns so viele andere Touristen weilten. Wenngleich diese es uns natürlich unmöglich machten die Kronjuwelen zu stehlen. Ein anderes Mal also, musste ich schmunzelnd eingestehen.

Wir begannen uns am Abend dieses Tages ernsthaft mit der Frage zu beschäftigen, ob es wohl möglich wäre nach London überzusiedeln. Irgendwann vielleicht. Und leicht beschwippst vom leckeren Bier an der Hotelbar schliefen wir später ein. Tag 7 war ein Tag ohne Programm. Wir tauchten einfach ab in das U-Bahn Netz und ließen uns treiben. All die vielen kleinen und großen Ortschaften, welche uns spontan einfielen. Wir schlenderten durch den nebeligen Hyde Park, besuchten das Harrods und stellten bekümmert fest, das wir zum shoppen in eben diesem Kaufhaus viel zu wenig Geld mit hatten.

Wieder einmal merkten wir, wie ungewohnt doch dieser Verkehr ist. Alles seitenverkehrt, ist ein verstärktes aufpassen beim passieren einer Strasse unvermeidlich. Dieser Umstand verhinderte auch, dass wir uns einen Leihwagen mieteten. Denn als Fahranfänger fühlte ich mich in diesem Verkehr etwas überfordert. Wobei ich anmerken muss, nicht die beste Fahrerin zu sein. In einem Szene-Guide fanden wir dann auch einen Tipp für den Abend. Das “Builders Arms” in Kensington. In dieser kleinen Kneipe feierten wir unsere Anwesenheit in dieser tollen Stadt. Prost.

Sherlock Holmes und Dr. Watson

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Fiktion oder Realität? Hat es diese Figuren wirklich gegeben? Gab es gar den Hund von Baskerville und all diese krummen Ganoven aus den Sherlock Holmes Romanen? Ist man in London, so weiß man diese Frage sofort zu beantworten. Natürlich gab es sie.

Denn diese Stadt ist wie geschaffen für derartige Geschichten. Wo anders als hier sollte z.B (der durchaus reale) Jack the Ripper sein Unwesen getrieben haben? Gäbe es diese Stadt nicht, so müsste man sie erfinden. In einem Roman von Sir Arthur Conan Doyle vielleicht. Pfeife rauchend wie Sherlock Holmes, den wir heute besuchen wollten in „seinem“ Museum.

Auf dem Weg zur Baker Street wollten wir uns eine Pfeife und Stopftabak besorgen. Doch da wir beide Nichtraucher sind, beließen es wir bei dem Gedanken und fanden demnach rauchfrei zum Eingang des Sherlock Holmes Museums. „Als würde man in einem Roman gehen!“ bemerkte meine Freundin. Zwar nahmen die anderen Touristen ein wenig die Illusion der Intimität dieses Eindrucks, wohl aber war sie mehr als ausreichend und abendfüllend in den weiteren Erläuterungen der Nacht, welche wir rege austauschten mit den anderen Gästen an der Bar unseres Hotels.

Am nächsten Morgen kam erster Wehmut auf. Unser letzter „richtiger“ Tag in London. Wieder einmal beschlossen wir einen Tag ohne großes Programm. Spazieren gehen. Flohmärkte besuchen, welche an diesem Tag reichhaltig geöffnet waren. Wir waren immer der Meinung, dass die Zeit der Flohmärkte gezählt sind. Zu dominierend ist doch Ebay und zu verführerisch ist es, sein Angebot weltweit „einzustellen“, als nur einem kleinen Teil der Bevölkerung zum Verkauf feil zu bieten. Und auch hier wurden wir eines Besseren belehrt. Obgleich verflixt kalt, gingen wir über Stunden (!) über einen Flohmarkt.

Wir fanden an fast jedem Stand Kunstgegenstände und bezaubernden Ramsch, den ich Zuhause noch nie gesehen habe. Mein kleines Taschengeld machte sich mal wieder schmerzhaft bemerkbar. Denn würde es nach mir gehen, hätte ich hier fast jeden Stand leergekauft. Viel zu früh versank die Sonne im trüben Nebel der Stadt und machte den nahenden Abschied unausweichlich. Unsere letzte Nacht brach an. Wieder ging es in das „Crown & Goose“, wo wir bei einem Bier und ein paar Tränen Abschied nahmen von dieser wunderbaren Stadt.

Tag 10 / Abfahrt

Ein letztes wortloses Frühstück mit einem Kloß im Hals. Die Verabschiedung vom Personal, welches uns so ans Herz gewachsen ist in dieser kurzen Zeit. Das innerliche Versprechen, alsbald wie möglich wieder herzukommen. Das Taxi, was uns zum Bahnhof brachte. Der Flughafen und die Ankunft in Düsseldorf. Als Randnotiz bemerkt, an diesen wunderbaren Urlaub. Man braucht keinen Strand und auch keine Sonne um wirklichen Urlaub zu genießen. Urlaub heißt Erleben. Leben! Und nirgendwo habe ich mehr „gelebt“ als hier. Inmitten all dieser Geschichten. Diesen Orten, die so viel schon erlebt haben. Und ein kleines Stück habe ich mich verliebt in diese nebelige Stadt. Ich komme wieder, London!

Claudia aus Halver



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