Geschichte London
In seiner Historia Regum Britanniae erzählt Geoffrey of Monmouth von den Anfängen der Geschichte von London. In seiner Version war es der trojanische Adelsspross Brutus, der in Britannien landete und hier die Stadt Troia Nova gründete, benannt nach seiner griechischen Heimatstadt. 23 Jahre lang soll Brutus von hier aus sein Königreich beherrscht haben. Der keltische Stamm, der zur Zeit des römischen Feldzuges Julius‘ Caesars (um 54 v. Chr.) rings um das heutige London lebte, wurde nach dieser Stadt Trinovanten genannt.
Wie viel von dieser mythisch angehauchten Geschichte von London tatsächlich wahr ist, bleibt in den Nebeln der Vergangenheit verborgen. Erste gesicherte Fakten über die Geschichte von London existieren erst aus dem Jahr 43 n.Chr. als der römische Kaiser Claudius die von den Kelten errichtete Festung Londinium eroberte und dort – ganz in der Nähe der heutigen St. Paul's Cathedral – eine erste Siedlung bauen ließ. Das Jahr 43 n.Chr. gilt deshalb als das Gründungsjahr von London.
Londons Aufstieg zur Hauptstadt Englands
Im Jahre 60 n.Chr. wurde der kurzen Geschichte von London ein vorübergehendes Ende gesetzt, als die Siedlung im Zuge des Boudicca-Aufstands der keltischen Stämme der Icener und der Trinovanten niedergebrannt wurde. Durch die Streitmacht der britannischen Königin Boudicca mussten die Römer hier eine empfindliche Niederlage einstecken. Doch wie wir alle wissen, war das nicht das Ende der Geschichte von London. Die Römer bauten Londinium wieder auf und lebten hier, bis sie sich um 410 n.Chr. aus Britannien zurückzogen und das Land den Angeln und Sachsen preisgaben.
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London blieb vorübergehend verwaist zurück und geriet fast in Vergessenheit, bis die Angelsachsen der Geschichte von London im 7. Jahrhundert neuen Auftrieb gaben. Sie nannten das heutige London Lundenwic und verteidigten es eisern gegen die Dänen, die die Stadt über die Themse einzunehmen versuchten.
Aus dieser Zeit stammt auch der bekannte britische Kinderreim „London Bridge is falling down/ Falling down, Falling down. London Bridge is falling down/ My fair lady.“ Er bezieht sich auf ein großes Ereignis in der Geschichte von London, als der angelsächsische König Æthelred II. und sein norwegischer Verbündeter Olav II. Haraldsson 1013 n.Chr. die London Bridge niederbrannten, um dem dänischen König Sven Gabelbart den Zugang zur Stadt zu erschweren.
Nach dem Sieg über die Dänen machte Æthelred II. (auch Alfred genannt) Lundenburgh zu seiner Hauptstadt – und das sollte sie bis heute bleiben. Zwar gab es auch immer wieder andere Städte, die als Hauptstädte gehandelt wurden - insbesondere Winchester, die einstige Hauptstadt der Sachsen - aber als 1066 die Normannen unter William the Conqueror das Land eroberten, ließ sich William in London krönen und erklärte London damit endgültig zur Hauptstadt Englands. Er ließ hier drei Festungen errichten, deren bekannteste der Tower of London ist. Unter König Richard Löwenherz wurde dann die London Bridge wieder aufgebaut und während des Mittelalters erlebte London einen beispiellosen Aufschwung. Innerhalb von 200 Jahren vervierfachte sich die Einwohnerzahl von London.
Revolten und Aufstände in London
Einen grausamen Einschnitt in der Geschichte von London stellt jedoch der „Schwarze Tod“ dar: Die 16 Pestepidemien zwischen 1348 und 1666 forderten hunderttausende Todesopfer. Auch zahllose Revolten und Aufstände durchziehen die Geschichte von London, darunter die Peasants‘ Revolt und der Bauernaufstand unter Jack Cade. Im Rosenkrieg wurde London zum Schauplatz des Machtkampfes zwischen den Häusern York und Lancaster. Erstaunlicher Weise hinterließ die Reformation unter Heinrich VIII. im 16. Jahrhundert in London keine größeren Schäden. Unter seiner Tochter, Elisabeth I. stieg London dann zu einem bedeutenden europäischen Handelszentrum auf.
Waren aus aller Welt wurden hier gehandelt und brachten London Reichtum und Ansehen. Im 16. Jahrhundert stieg London zum wichtigsten Nordseehafen auf und die Einwohnerzahl verfünffachte sich in weniger als 100 Jahren. Einen weiteren bedeutenden Einschnitt in der Geschichte von London stellt dann der englische Bürgerkrieg im Jahr 1642 dar, in dem sich die Stadt auf die Seite des Parlaments stellte. In den darauffolgenden Jahren der englischen Republik unter Oliver Cromwell kam das kulturelle Leben in London weitgehend zum Erliegen, bevor es mit der Rückkehr der Stuart-Könige wieder auflebte.
Die dunklen Jahre in der Geschichte von London
Das 17. Jahrhundert ist eine dunkle Epoche in der Geschichte von London: Nach der großen Pest-Epidemie von 1665 und 1666 mit 70.000 Toten folgte im September 1666 der Große Brand von London, der ein Fünftel der Stadt zerstörte, darunter viele mittelalterliche Bauten. Zwar sollen nur 9 Personen ums Leben gekommen sein, doch 100.000 Menschen verloren ihr Zuhause. Unter König Karl II. wurde London wieder aufgebaut und die Stadt erhielt ihr heutiges Gesicht. Zum Ende des 17. Jahrhunderts hin stieg London zum bedeutendsten Finanzzentrum der Welt auf.
1707, mit der Vereinigung von England und Schottland, wurde London zur Hauptstadt Großbritanniens erklärt und im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte es sich zur größten Stadt der Welt und zur Hauptstadt des weltumspannenden Britischen Empires. 6,7 Millionen Menschen lebten zu diesem Zeitpunkt in London, das damit zu einer Art „Welthauptstadt“ wurde. London war eine wohlhabende Stadt, in der aber Reichtum und Armut eng beieinander lagen. 1836 erhielt London dann seine erste Eisenbahnanbindung, ein weiter Meilenstein in der Geschichte von London. Menschen aus aller Herren Länder kamen nach London und machten die Stadt zum Schmelztiegel der Kulturen, die sie bis heute geblieben ist.
Sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg wurde London von der deutschen Luftwaffe bombardiert und musste große Zerstörung und Verluste hinnehmen. Zehntausende Häuser wurden zerstört, Hunderttausende Einwohner wurden obdachlos und 30.000 Menschen verloren im „German Blitz“ ihr Leben. Doch im Laufe des 20. Jahrhunderts gelangte London zurück zu alter Größe und ist heute aufregender denn je. Der nächste große Schritt in der Geschichte von London ist die Austragung der Olympischen Spiele 2012 in London.
Wenn Sie bei Ihrem Besuch mit offenen Augen durch die Straßen gehen, können Sie überall die Zeugen der Geschichte von London sehen. In den Geistergeschichten der Stadt ist außerdem viel erhalten geblieben, was uns einen tieferen Einblick in die Geschichte von London geben kann.
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