Irische Kultur

Damon Yancy | Dreamstime.com

Irische Kultur

Irische Kultur und Geschichte

Irland verfügt über eine uralte, bewegte Geschichte, die ihre Anfänge bereits in der Steinzeit hat. Bedauerlich war nur, dass Irland nur ganz selten in der Hand der Iren war. Tatsächlich wurde die irische Geschichte in jeder Region ein wenig anders zunächst durch die zahlreichen Königreiche und Fürstentümer geprägt, lange Zeit geeint durch den sogenannten Hochkönig. Doch zu den Regierenden zählten auch die Römer und die Wikinger und auch die Kelten und die Normannen waren da.

Nach der Christianisierung im 5. Jahrhundert und dem Abzug der Wikinger war Irlands Schicksal lange Zeit von England bestimmt, das das Land mit harter Hand regierte. Die Ländereien wurden übernommen, die Bevölkerung ihrer Selbstständigkeit beraubt. Die Folge war eine große Armut vor allem der Landbevölkerung, die zu zahlreichen Hungersnöten führte. Wer es irgendwie ermöglichen konnte, versuchte das Land zu verlassen. Den Höhepunkt erreichte diese Landflucht nach der Hungersnot um 1845, als zahlreiche Missernten eine verfehlte Politik offenbarten. Irland stand vor einer Katastrophe. Mehr als eine Million Iren verhungerten in den Jahren bis 1849, und dies war die Zeit der größten Auswanderungswelle, vor allem in die Vereinigten Staaten. Das Verhältnis zwischen Irland und England blieb über lange Zeit gespannt und von Gewalt geprägt. Nur Nordirland blieb schließlich ein Teil des Vereinigten Königreiches, das übrige Irland wurde selbstständig und hat sich inzwischen emanzipiert.

Irische Kultur und Geschichte

Kultur ist alles, was Menschen selbst gestalten – und so gesehen ist auch Irlands Kultur eine „Never Ending Story“. In unserer Betrachtung hier im Irish Shop gibt es viel Besonderes und Interessantes über die Kultur in Irland zu berichten:

Ob James Joyce, Riverdance oder die keltischen Mythen – die Kultur der Iren ist an Vielseitigkeit nur sehr schwer zu überbieten. Wenn am Nationalfeiertag St. Patrick's Day gefeiert wird, veranstalten die Menschen große Paraden und Freudenfeiern bei traditioneller Musik. Dabei erfährt man recht viel über die Kultur in Irland – aber dennoch bei Weitem nicht alles.

Die Ursprünge

Das Land wird heute einerseits in die Republik Irland und andererseits in Nordirland unterteilt, das zum Vereinigten Königreich Großbritannien gehört. Beide Teile werden separat regiert, es gibt unterschiedliche Währungen, Gesetze und Religionen. Dabei gehen die Traditionen der vier Teile der Republik Irland, die Provinzen Ulster, Leinster, Munster und Connacht mit ihren derzeit 32 Counties, weit zurück in die Zeit der englischen Besatzung um 1100 n. Chr.

Die Grundlage der kulturellen Besonderheiten der Insel bildet die ereignisreiche Geschichte des Landes. Andererseits gibt es auch kulturelle Einflüsse durch andere Völker. Denn seit dem sich die keltischen Einwanderer der Jungsteinzeit etwa 4500 v. Chr. auf der Insel niederließen, überfielen andere Völker immer wieder ihre Territorien: Die Wikinger errichteten die Siedlung Dublin, Anglo-Normannen terrorisierten das Land und später kam es zu den Religionskriegen gegen Irlands Katholiken. Unter dem Protektorat der britischen Krone kam es zur großen Hungersnot zwischen 1845 und 1851 mit einer damit verbundenen Landflucht vieler junger Iren.

Gleichzeitig wurden die Beziehungen zu Großbritannien zunehmend schwieriger. Die Republik Irland besteht seit 1948. 1973 wurde sie EU-Mitglied. Nichtsdestotrotz führten religiös motivierte Unruhen immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen. Heute verringerte sich Bedeutung der Religion in Irland.

Traditionen, Symbole, Feiertage

Man nennt Irland auch die „Grüne Insel“, begründet in der üppigen Natur und dem zuweilen regenreichen Wetter. So weckt Grün Assoziationen zum Land und an St. Patrick’s Day, dem Gedenktag an den ersten christlichen Missionar aus dem fünften Jahrhundert, leuchtet das Land ebenfalls im satten Grün.

Das keltische Erbe halten die Iren in Ehren: Neben Englisch ist Gälisch Amtssprache und Pflichtfach in den Schulen. Die Sagen und Mythen der Kelten leben in den Gedichten und Mythen weiter- zu ihren Ehren werden viele Kulturfestivals in Irland veranstaltet: Während sich Literaturfans alljährlich Anfang Juni zum Festival in Listowel oder zum Bloomsday treffen, wird die traditionelle irische Musik Mitte August auf dem Fleadh Cheoil na hÉireann zelebriert. Das Kilkenny Arts Festival, das Cork Jazz Festival Ende Oktober oder das große Wexford Opera Festival gehören zu den kulturellen Highlights Irlands.

Symbol der übergroßen Musikliebe ist die Harfe, die sich letztendlich auch auf Euro-Münzen irischer Prägung wiederfindet. Zu Irlands Symbolen gehören auch das dreiblättrige Kleeblatt und der Claddagh Ring. Während das Kleeblatt Kardinal St. Patrick einst bei der Erklärung des Christentums half, ist der Ring tiefes Symbol für Liebe, Freundschaft und Loyalität.

Das kulturelle Leben in Irland ist heute eine Mischung aus Tradition und Moderne. Viele kulturell bedeutsame Stätten sind über das ganze Land verteilt, Museen und Ausstellungen laden ein und bieten Informationen über die Geschichte des Landes und die Menschen, die es geprägt haben. Die meisten Veranstaltungen gibt es naturgemäß in den großen Städten wie Dublin und Galway. Dublin zum Beispiel feiert am 16. Juni seinen großen Schriftsteller, James Joyce, mit dem so genannten Bloomsday. Doch auch die kleineren Städte können mit einigem Sehenswerten auftrumpfen. Und manchmal auch mit Kuriosem. So gibt es in der Grafschaft Laois die jährlichen Pflugmeisterschaften, nach eigener Aussage Europas größtes Agrarevent, eine sicher ungewöhnliche landwirtschaftliche Veranstaltung. Irische Kultur der anderen Art gibt es in der Stadt Enniskillen in Nordirland. Dort wird regelmäßig das Samuel Beckett Festival organsiert, meist mit Aufführungen seiner berühmtesten Werke, darunter „Warten auf Godot".

Das Harfenfestival in Termonfeckin wird ebenfalls jährlich veranstaltet durch Cairde na Cruithe (Freunde der Irischen Harfe) und bietet einen besonderen Ohrenschmaus im Sommer. Egal ob Brian Boru oder irgendeine andere keltische Harfe – Harfenmusik muss man einfach lieben. Wer es dagegen lieber etwas rustikaler hat, der könnte Gefallen finden an der Schaf-Schur-Weltmeisterschaft Golden Shears, die in Gorey in der Grafschaft Wexford ausgetragen wird. Hier finden sich Preisträger aus aller Welt zu einem Wettkampf, der sicher seinesgleichen sucht – das passt zu einer Insel, die Schaferzeugnisse seit Jahrhunderten zu ihren wichtigsten Produkten zählen darf. Irland bietet also auch in kulturelle Hinsicht für jeden Geschmack etwas und diese Vielseitigkeit ist es, die den ganz besonderen Charme der Insel ausmacht.

Gelassenheit und Optimismus

Merkmale der irischen Kultur sind in erster Linie Kreativität, Optimismus, ein großes Traditionsbewusstsein und Gastfreundschaft. So wurde aus dem einstigen Armenhaus Europas der renommierte und dennoch krisenerprobte „Celtic Tiger“.

Nichtsdestotrotz sind alte, irische Traditionen allgegenwärtig. Besonders in Munster lebt das Gälische, Sagen und Mythen kennt jedes Kind und in den Pubs pflegen gesellige Runden das historische irische Liedgut.

Irische Schriftsteller wie Samuel Beckett oder George Bernard Shaw sind weltberühmt. Neben der Literatur spielt auch die Musik für das emotionsbetonte Volk der Iren eine besonders wichtige Rolle – Liebhaber der irischen Musik werden im Irish Shop immer wieder fündig werden.

Erlebbar wird irische Kultur auch durch die vielen, gut erhaltenen Klöster, Burgen, Schlösser und Ruinen. Auch sie berichten aus der alten keltischen Zeit – dennoch ist man in Irland neuen Ideen und Lebensweisen gegenüber besonders aufgeschlossen. Beispiel ist die Zulassung von gleichgeschlechtlichen Ehen seit dem Mai 2015.

Irlands populäre Musik ist auf der ganzen Welt bekannt und beliebt und Songs wie „Whiskey in the Jar“ berichten von der einzigartigen Stimmung in den Pubs, die als Public Houses gesellschaftliche Zentren der irischen Gesellschaft sind.

Übrigens: Auch Aufnahmen von „Whiskey in the Jar“ sind im Irish Shop verfügbar. Die Bedeutung der Public Houses für das Zusammenleben der Iren schließt dennoch keinesfalls aus, dass dem familiären Zusammenhalt in Irland große Bedeutung zukommt.

Teamgeist ist alles

Die irische Gesellschaft liefert immer wieder den Beweis, dass sich Solidarität, Zielstrebigkeit und kompetitives Verhalten gut ergänzen. Die Begegnung der Menschen auf Augenhöhe ist charakteristisch für das gesellschaftliche Zusammenleben in Irland – im Beruf und in der Familie, aber auch im Sport:

Zahlreiche gälische Sportarten wie Rugby, Gaelic Football oder Hurling sind in den irischen Traditionen fest verwurzelt und selbst die weibliche Variante des Ireland Hurling namens Camogie füllt die Stadien auf der Grünen Insel.

In Irland sagt man: Der Sport hält das Land zusammen. Nicht nur Klettern und Wandern wird durch die natürlichen Gegebenheiten in dem wunderschönen Land begünstigt, sondern auch Surfen, Skifahren und der international berühmte Pferdesport.



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