Lady Marbella und Ladies Day

Die „Tichborne Dole“ übersetzt, die „Tichborne Gabe“ ist eine sehr alte und etwas exzentrische britische Tradition, die bis ins dreizehnte Jahrhundert zurückführt. Sie findet jedes Jahr am 25. März, in einer kleinen Stadt namens Tichborne, nahe Alresford in Hampshire statt und ist auch bekannt als Ladiess Day. Es ergab sich vor mehr als 800 Jahren, als Frauen ihren Gemahlen bei der Hochzeit nicht nur sich schenkten sondern auch ihr gesamtes Vermögen, als eine junge und herzensgute Dame namens Lady Maybeladen Edelmann Sir Roger de Tichborn ehelichte.
Lady Maybela war ziemlich wohlhabend gewesen. In ihrer Gutmütigkeit hatte sie den Armen geholfen, mit ihnen all ihr Hab und Gut geteilt. Nun besass sie nichts mehr und das wenige, was sie von ihrem Gemahlen erhielt, teilte sie noch immer voller Güte. Doch Sir Roger war nicht von edlem Blut, und er hasste es zu teilen.
Als nun Lady Marbella schwer erkrankte, bat sie Sir Roger kurz vor ihrem Tod um einen Gefallen: Bitte vergiss die Armen nicht und verteile auch nach meinem Tod zumindest einmal im Jahr Brot. Sir Roger gefiel die Idee nicht, denn so musste er sein Mehl verschwenden. Doch seine Frau war schwer krank und so gab er nach. Er nahm einen glühenden Scheid aus dem Feuer und sagte zu seiner Gemahlin: Umrunde einen Kreis meines Landes solange der Scheid brennt. Wenn der Scheid erloschen ist, sollst du einen grossen Kreis umrundet haben, den ich jedes Jahr für den Anbau von Getreide für die Armen verwende.

Lady Marbella rief ihre Diener, um sie aus dem Bett zu heben. Sie konnte kaum mehr stehen, doch sie kroch auf Händen und Knien so schnell sie konnte. Sir Roger wurde wütend, er hielt den brennenden Scheid in den Wind, damit er schneller brennen konnte. Die Dienerschaft hielt den Atem an und bestaunte die schwerkranke, kriechende Frau.
Der Scheid brannte lichterloh, als Lady Marbella nach einem riesigen Kreis zum Haus zurückkroch. In der Sekunde, als sie ihren Ausgangspunkt erreichte, erlosch das Feuer. Lady Marbella hatte ein Stück Land von 23 Morgen umrundet, man schrieb den 25. März. Bevor Lady Marbella starb, belegte sie die Familie mit einem Fluch, damit sich Sir Roger und alle Nachfahren an die Abmachung hielten.
Das Getreide von 23 Morgen Land gehörte von nun an Jahr für Jahr den Armen. Der Fluch besagte, dass das Haus der Tichbornes zerstört würde, das Geld versiegen würde, wenn die Armen ihr Getreide nicht erhielten am 25. März jeden Jahres. Hintereinander würden 7 Söhne geboren, gefolgt von 7 Töchtern, der Name Tichborne würde aussterben. So erhielten die armen Menschen ihr Mehl Jahr für Jahr, bis im Jahre 1796 Sir Henry das Haus leitete und statt den Armen das Mehl Geld zur Kirche gab. Er bekam 7 Söhne und sein ältester Sohn bekam 7 Töchter.
Die halbe Familie verstarb auf mysteriöse Art und Weise. Die Familie erinnerte sich an den Fluch von Lady Marbella und bis heute hat es niemand gewagt, den Armen ihr Mehl zu verweigern. Bis heute wird am 25. März, dem Ladies Day Mehl an die Armen des Landes verteilt. Diese und weitere interessante Geschichten sind nachzulesen in dem Buch „All the year around“, geschrieben von der Schriftstellerin Toni Arthur.
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